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Michael Hartmann
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Frage von Rudi Z. •

Frage an Michael Hartmann von Rudi Z. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Hartmann !

Als Wahlkreiskandidat 206 möchte ich Ihre persönliche Meinung zum Fluglärm Mainz-Oberstadt gerne wissen. Welche Möglichkeiten sehen Sie , eine Verminderung herbei zu führen.
1. Z.B. Verlegung des Flughafens in östlicher Richtung - ähnlich wie in München

2. Reduzierung der Anzahl der An.- Abflüge durch größere Flugzeuge.

3. Totales Nachtflugverbot von 22.00 bis 05.30.

4. Schutzlärmmaßnahmen z.B. Einbau von Fenstern zu Lasten des Flughafens Ffm.

5. Ahndung von Flugbahnverstößen und Flughöhe.

Frdl. Grüße aus Mainz

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Zechbauer,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 03.09.09. Sie fragen mich darin, welche der von Ihnen genannten Möglichkeiten nach meiner Einschätzung am ehesten eine Verminderung des Fluglärms über Mainz versprechen.

Wie Sie sicher wissen, beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit diesem - für unsere Region so wichtigen - Thema. Erlauben Sie mir daher zunächst ein paar einleitende Worte.

Das Urteil des Kasseler Verwaltungsgerichts zum Flughafenausbau war ein schwarzer Tag für die Menschen in der Region, deren Gesundheit und Lebensqualität. Das "Ja" zum Ausbau ist darin überdeutlich. Der einzige Lichtblick im Urteil sind die Aussagen zum Nachtflugverbot. Denn obwohl die hessische Landesregierung auch dieses, unter Missachtung aller früheren Aussagen, durchlöchern wollte, haben wenigstens hier die Richter eine Neuregelung zugunsten der lärmgeplagten Menschen gefordert.

Von den, von Ihnen in Ihrer Nachricht, aufgezählten Möglichkeiten halte ich vor allem das totale Nachtflugverbot für erstrebenswert. Es ist absolut unverzichtbar und darf nicht durch fadenscheinige Angebote der Fluggesellschaften aufgeweicht werden. Ich bin zudem der Meinung, dass das Nachtflugverbot durch Lärmschutzmaßnahmen und die Ahndung von Flugbahn- und Flughöhenverstößen flankiert werden muss.

Weiterhin fordere ich die Fluggesellschaften auf, ihre Möglichkeiten zur Reduzierung von Fluglärm zu nutzen und nicht von der Tages- und Nachtzeit oder kommerziellen Erwägungen abhängig zu machen. Wenn technische Innovationen, andere An- und Abflugvarianten und neue Sinkverfahren den Lärm entscheidend reduzieren könnten, sollte man diese auch nutzen, obwohl es teuer ist. 25 Prozent weniger Lärm, der auf diese Weise erreicht werden könnte, wäre der Gesundheit aller in der betroffenen Region wohnenden Menschen mehr als dienlich. Daher sollte was möglich ist zum Wohle der betroffenen Menschen auch geschehen.

Denn Gesundheit sollte bei allen diesen Erwägungen Vorrang vor Kommerz haben. Und wenn man schon wirtschaftliche Betrachtungen anstellt, sollte man nicht vergessen, dass der Standort Rhein-Main durch die Aussicht auf noch mehr Fluglärm stark geschwächt würde. Niemand möchte sich ohne Not einem solchen Gesundheitsrisiko aussetzen und dort wohnen.

Seien Sie deshalb versichert, dass ich - in enger Kooperation mit den vielen Verbänden und den darüber hinaus Engagierten - nicht locker lasse und den Kampf gegen die unzumutbare Lärmbelastung in unserer Heimat auch weiterhin unterstütze.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Michael Hartmann, MdB