Frage an Michael Große-Verspohl von Frederic M. bezüglich Wirtschaft

Hallo Herr Meiser,
eine detaillierte Antwort zu den angesprochenen Punkten würde den Platz hier sprengen. Ich will versuchen mich kurz aber prägnant zu äußern. Außerdem verweise ich auf unser Deutschlandprogramm 2005. Den Download finden Sie auf www.fdp-coe.de.

Zur Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Steuerpolitik: Die FDP will als wichtigsten Schritt das 3-Stufen-Steuermodell umsetzen. Wir sind überzeugt, dass das deutsche Steuersystem eines der stärksten Wachstumsverhinderer in diesem Land ist. Wir wollen drei einfache, niedrige und gerechte Steuersätze in Höhe von 15, 25 und 35%. Dabei sind 7.700 ? pro Familienmitglied als Freibetrag vorgesehen. Bei einer Familie mit zwei Kindern sind also die ersten 30.800 ? steuerfrei. 15% Steuern fallen dann (bei verheirateten) für den Einkommensanteil von 15.400 - 30.000 ? an, für die Einkommen von 30.001 - 80.000 ? fallen 25% Steuern an und darüberhinaus 35% Steuern. Jeder
kann also ohne komplizierte Steuertabellen seine Steuerbelastung errechnen.Gleichzeitig werden radikal alle Steuersubventionen und Steuerschlupflöcher abgeschafft, das schafft Steuergerechtigkeit und einen Riesenbürokratieabbau im Steuerwesen.

Um Arbeitsplätze zu schaffen, wird bei der Unternehmensbesteuerung auf die dritte Steuerstufe verzichtet. Damit beträgt die Unternehmensbesteuerung in der Spitze 25% - und das unabhängig von der Rechtsform. Denn gerade die Personengesellschaften (80% aller Unternehmen) werden im heutigen Steuersystem massiv benachteiligt, das werden wir ändern. Zudem setzten wir uns für die Abschaffung der Gewerbesteuer ein, gleichzeitig bekommen die Gemeinden allerdings ein eigenes Hebesatzrecht auf die Einkommen- und Körperschaftssteuer, so dass auch die Gemeindefinanzen auf solidere Füße gestellt werden.

Die FDP will den Mittelstand fördern. Der Mittelstand beschäftigt dreiviertel aller sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer und stellt 80% aller Ausbildungsplätze. Wir fordern ein Gleichbehandlungsgesetz zugunsten des Mittelstandes, dass alle gesetzlich verursachten Benachteiligungen kleiner und mittlerer Unternehmen gegenüber Großunternehmen im Interesse der Wettbewerbsgleichheit beseitigt.

Die FDP will die Forschung an neuen und innovativen Technologien mutig angehen, und nicht ängstlich wie rot-grün. Wer nur das Risiko sieht, aber nicht die Chancen kann keinen Schritt in die Zukunft machen. Wir wollen die deutsche Stammzellengesetzgebung ändern. Wir wollen die Pharmaforschung, die großteils ins Ausland abgewandert ist, wieder nach Deutschland zurückholen. Wir wollen im Bereich Grüne Gentechnik forschen und entwickeln.

Abschließend zum Subventionsabbau. Wir können uns die heutige Subventionierung in den verschiedensten Bereichen nicht mehr leisten. Das weiß im Grunde genommen jeder. Wir fordern daher einen radikalen Abbau der Subventionen um 20% jährlich, und zwar jeder einzelnen Subvention linear um 20%. Zu unterscheiden zwischen guten und bösen Subventionen (wie die Grünen beispielsweise) maßen wir uns nicht an. Vor allem wissen wir doch alle, welchen Einfluss die Lobbyisten nehmen, wenn es an "ihre" Subvention geht. Daher hilft nur der radikale Schnitt: runter mit allen Subventionen.

Ich hoffe, ich konnte in Kürze das ein oder andere beantworten. Bei weiteren speziellen Fragen mailen Sie mich gerne persönlich unter verspohl@fdp-coe.de an.

Gruß
Michael Große Verspohl