Frage an Michael Fuchs von Martin G. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Dr. Fuchs,
da im Herbst die Bundestagswahl ansteht, möchte ich mich ger rechtzeitig über Ihre Position zu den unten stehenden Punkten informieren:
1. Wie haben sie am 25. Jan. 2008 bei der Novellierung des Gentechnik-Gesetzes abgestimmt?
2. Glauben Sie, dass die im novellierten Gentechnik-Gesetz verankerte „Koexistenz“ von konventionellem und gentechnisch verändertem Mais möglich ist?
3. Was bedeutet das novellierte Gentechnik-Gesetz für die Imker?
4. Glauben Sie, dass die „Grüne Gentechnik“ nichts anderes ist als eine Züchtungsmethode?
Im Sinne einer verantwortungsbewussten und zukunftsorientierten Gesundheits- und Wirtschaftspolitik bitte ich Sie, sich zu diesem Thema objektiv zu informieren und Ihre Meinung dazu zu äußern.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Gutjahr-Jung
Sehr geehrter Herr Gutjahr-Jung,
mit dem im Frühjahr 2008 im Deutschen Bundestag verabschiedeten Gentechnikgesetz ist in Deutschland der Grundstein für den sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit Grüner Gentechnik gelegt worden. Der Schutz des Menschen und der Umwelt hat dabei für mich oberste Priorität. Durch die Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Nahrungsmittel haben die Verbraucher die Entscheidungsfreiheit darüber, ob sie Lebensmittel mit gentechnisch veränderten Bestandteilen zu sich nehmen wollen oder nicht. Grüne Gentechnik wird also niemandem aufgezwungen. Wir sollten hier keine Angstmacherei betreiben. Grüne Gentechnik kann einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung des Hungers in der Welt leisten. Allein das ist Grund genug, diese Zukunftstechnologie auch in Deutschland weiter zu erforschen. Dass dabei auch die Anwendung dieses Wissens im eigenen Land möglich sein muss, ist in meinen Augen selbstverständlich. Aus diesem Grunde habe ich dem novellierten Gentechnik-Gesetz auch zugestimmt.
Eine besondere Gefahr für die Maispflanzen geht von der gefräßigen Raupe des Maiszünslers aus. Üblicherweise wird sie mit chemischen Pflanzenschutzmitteln bekämpft. Gentechnisch veränderter Mais, der hierzulande auf rund 3.350 Hektar (das entspricht rund 0,2 Prozent der gesamten Maisanbaufläche) angebaut wird und dessen Sicherheit die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bestätigt hat, bietet eine umweltverträgliche Alternative: Kein Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Maisfutter ohne Pilzbefall und dadurch gesunde Kühe. Durch die Novellierung des Gentechnik-Gesetzes haben wir dafür gesorgt, dass endlich klare Regeln zum Umgang mit gentechnisch veränderten Pflanzen gelten. Damit ist auch das Nebeneinander des Anbaus konventionell gezüchteter und gentechnisch veränderter Pflanzen möglich. Landwirte und Verbraucher können frei entscheiden, ob sie gentechnisch veränderte Produkte bevorzugen oder nicht.
Negative Auswirkungen gentechnisch veränderter Pflanzen auf die Imker sind nicht zu befürchten, da die Pollen der Maispflanze generell nicht im Honig zu finden sind. Dies liegt daran, dass Mais für Bienen kaum attraktiv ist. Mais produziert auch keinen Nektar, an dem die Bienen vor allem interessiert sind. Die männlichen Maisblüten – dort wo der Pollen entsteht – werden von Bienen kaum besucht. Allenfalls in Notzeiten fliegen Bienen auch mal eine Maisblüte an. Der Pollen dient dann als Nahrung und wird vor allem zur Aufzucht der Jungbienen benutzt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Michael Fuchs MdB