Frage an Michael Friedrichs von Armin H. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Der Klimawandel, der uns alle angeht wird aktuell nur sehr schleppend angegangen. Gewiss auch, weil es schwer fällt, beim beheizen der Häuser, oder der Mobilität um dem Transport schnell tiefgreifende Änderungen um zu setzen. Daher messe ich dem wesentlich leichter reduzierbaren Klimagasausstoß durch Nutztiere einen wesentlich höheren Stellenwert bei der schnellen Vermeidung von Klimaschädlichen Gasen bei.
Hat die Linke hierzu irgendwelche nennenswerte Lösungsansätze, das Volumen von Nutztierhaltung zu reduzieren?
Sehr geehrter Herr H.,
der Klimawandel ist ganz sicher eines der dringendsten Probleme, die in der näheren Zukunft angegangen werden müssen. Es ist aber auch eines der vielschichtigsten. Hier muss zeitnah an allen möglichen Stellschrauben gedreht werden. Die Reduktion der Massentierhaltung ist eine davon. DIE LINKE setzt sich für eine tiergerechte, auf die regionale Nachfrage bezogene Nutztierhaltung ein. Wir wünschen uns hier Bestandsobergrenzen für die einzelnen Standorte. Unsere weiteren Vorstellungen zu dem Thema finden Sie in unserem Programm zur Bundestagswahl 2017 ( https://www.die-linke.de/fileadmin/download/wahlen2017/wahlprogramm2017/die_linke_wahlprogramm_2017.pdf ) auf den Seiten 88 und 89.
Ob die notwendige Reduktion der Massentierhaltung tatsächlich schneller zu bewerkstelligen ist als andere Maßnahmen, erscheint mir zumindest zweifelhaft. Durch eine Änderung der Vergabepraxis der EU-Agrarsubventionen hätte man hier zwar ein Steuerungsinstrument auf der Seite der Produzenten zumindest EU-weit in der Hand. Auf der anderen Seite müssen aber auch die Ernährungsgewohnheiten der Verbaucher hin zu weniger Fleischverzehr verändert werden. Gewohnheiten ändern sich erfahrungsgemäß aber leider nur langsam. Letztendlich nutzt es ja nur wenig, wenn in der EU die Tierbestände zurückgefahren werden und das Fleisch dann aus Argentinien, den USA oder anders woher importiert wird.
Beste Grüße
Michael Friedrichs