Frage an Michael Bürsch von Szymanzik J. bezüglich Gesundheit
Hallo Herr Bürsch,
ich bin Mitarbeiter des Klinikverbundes 4k, zu denen auch das FEK NMS gehört, in dem Sie kürzlich ein Praktikum absolvierten. Im Rahmen der Berichterstattung hierüber werden Sie mit den Worten "Pflege muß uns mehr wert sein!" zitiert. Wie verträgt sich diese Aussage mit dem Verhalten der Bundesregierung, die u. A. durch Ihre Partei gestellt wird anläßlich der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst? Dort wird versucht, die ohnehin lächerlich geringe sogenannte Pflegezulage mit einer evtl. gezahlten Tariferhöhung zu verrechnen, also de facto zu streichen.
Über eine Stellungnahme Ihrerseits wäre ich sehr erfreut.
Vielleicht wird ja dann die Diskrepanz zwischen Worten und Taten der Abgeordneten bzw. der Regierung etwas transparenter.
MfG
J. Szymanzik
Sehr geehrter Herr Szymanzik,
vielen Dank für Ihre Mail vom 25. März.
Bei meinem zweitägigen Praktikum im Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster Ende Februar habe ich gesehen, welche Leistung Sie und Ihre Kollegen im Alltag bringen. Das hat mich beeindruckt und ich finde nach wie vor, dass uns diese Arbeit mehr wert sein muss.
Dieser Anspruch spiegelt sich meiner Meinung nach in den Ergebnisse der Tarifverhandlungen mit dem öffentlichen Dienst von Ende März wider. Zwar sieht der Vertrag in der Tat vor, dass die Pflegepauschale von monatlich 35 Euro auf 25 Euro gekürzt wird. Diese Kürzung ist allerdings als eine Kompensation dafür zu sehen, dass die Krankenhausbediensteten von einer Anhebung der Wochenarbeitszeit auf 39 Stunden ausgenommen bleiben. Darüber hinaus sieht der Tarifvertrag vor, dass die Löhne rückwirkend zum 1. Januar 2008 über alle Tarifgruppen hinweg um 50 Euro angehoben werden und die Gehälter um 3,1 Prozent steigen. Im Volumen bedeutet das eine Tariferhöhung von durchschnittlich 5,1 Prozent. Ab dem 1. Januar 2009 sind zudem Lohnzuwächse von weiteren 2,8 Prozent sowie eine Sonderzahlung von 225 Euro vorgesehen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Bürsch