Frage an Michael Bürsch von Peter G. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Dr. Bürsch,
als niedergelassener Dermatologe (Gemeinschaftspraxis) Ihres Wahlkreises möchte ich fragen, wie Sie das in nächster Zeit zu diskutierende/zu beschließende Gesetz zu den Veränderungen im Gesundheitswesen beurteilen und wie Sie genenken, abzustimmen.
Die geplanten Veränderungen, insbesondere im Bereich der privaten Krankenversicherungen, werden nach derzeitiger Interpretation dazu führen, dass ein flächendeckender, dem heutigen Niveau entsprechender Versorgungsauftrag im Vertragsarztwesen nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. Die derzeitige de facto Quersubventionierung durch die PKV ist in unserer scheinstarken Praxis die letzte Möglichkeit, für die überwiegende Anzahl der gesetzlich Versicherten den Versorgungsauftrag sicherzustellen. 30 % unserer Leistungen im Vertragsarztbereich werden ohnehin umsonst erledigt.
Insbesondere in den strukturschwächeren Regionen Ihres Wahlkreises wird es im Facharztbereich ein Flächensterben geben müssen, Vertragsarztsitze werden nicht mehr nachbesetzt werden, es droht ein Versorgungsnotstand. Die ambulante Versorgung wird dann wohl oder übel ausschließlich durch sehr große Anbieter (MVZ`s) sichergestellt werden müssen, der freiberufliche Arzt als selbständiger Unternehmer wird zunehmend der Vergangenheit angehören, der staatliche Einfluss in unserem Gesundheitssystem wird in allen Entscheidungsebenen deutlich, ja geradezu dramatisch zunehmen.
Wollen Sie diesen Entwurf zum Schritt in die Staatsmedizin untestützen? Soll der freiberuflich tätige Arzt der Vergangenheit angehören?
Als nun drei Jahre niedergelassener Facharzt sehe ich für unsere Praxis bei 1:1 Umsetzung des Gesetzentwurfes große Probleme, die Vielzahl meiner Angestellten weiter beschäftigen zu können.
Ich bitte Sie diesbezüglich um eine Antwort und Stellungnahme zu meinen Fragen.
Mit Bitte um Anwort verbleibe ich
mfG
Dr. Peter Grieffenhagen
Hautarzt/Allergologe
Markt 12
24211 Preetz