Frage an Michael Billen von Gabi K. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Billen,
seit Jahren wird um die Zukunft der Bahnstrecke Gerolstein - Prüm ("Westeifelbahn") gestritten.
Die kommunalpolitischen Mehrheiten verfolgen seit Jahren einen Radweg, der aber gemäß § 23 AEG des Eisenbahnrechtes bislang nicht gebaut werden darf.
Es gibt private Eisenbahngesellschaften, welche die Strecke reaktivieren und im Touristikverkehr mit Schienenbussen betreiben wollen. Hierzu müsste das Land Rheinland-Pfalz entsprechende Genehmigungen aussprechen, was bislang aber (aus Kostengründen?) auch nicht erfolgt ist.
Zudem gibt es Interessenten für einen eigenwirtschaftlichen und umweltfreundlichen Draisinenbetrieb, welcher die stilllgelegten Bahngleise erhalten würde und in früheren Jahren auch von der heutigen Stadtbürgermeisterin von Prüm, Frau Weinandy, befürwortet wurde. Hiermit könnte auch schon zeitnah familienfreundlich vorbei an Prüm und Oos durch die herrliche Natur der Westeifel geradelt werden. Das wäre auch ein erhebliches Alleinstellungsmerkmal im Tourismus, da es in der Eifel keine vergleichbare Strecke gibt. Doch auch diese Nutzung liegt ohne eine Entscheidung aus Mainz auf Eis.
Wofür setzen Sie sich ein? Wie würde Ihre Fraktion nach der Landtagswahl vorgehen, um hier endlich eine Lösung zu schaffen, falls die CDU die Regierungsverantwortung tragen wird?
MfG gabi Kerpen
Sehr geehrte Frau Kerpen,
wie Ihnen sicher bekannt ist, haben die VG Prüm und die VG Gerolstein die Bahnstrecke gekauft, um einen Radweg zu bauen. Beim Kauf ist wohl übersehen worden, dass das Eisenbahnrecht weiterhin auf dieser Strecke liegt. Grundsätzlich neige ich dazu, den Kommunalpolitikern vor Ort die Entscheidung für ihre Heimat zu überlassen. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass hier jetzt lange genug diskutiert worden ist und das Land Rheinland-Pfalz eine Entscheidung treffen muss. Da ich die Entscheidungsgrundlagen (Angebot von Privaten) zur Zeit nicht im Detail kenne, kann ich Ihre Frage nur dahingehend beantworten: Alle Fakten auf den Tisch, die Ernsthaftigkeit und Wirtschaftlichkeit der Angebote prüfen und dann entscheiden. Falls Bahnbetrieb in Verbindung mit Tourismusbetrieb wirtschaftlich darstellbar wäre und eine alternative Radstrecke herstellbar ist, würde ich persönlich für Bahnbetrieb entscheiden.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Billen