Wo bleiben die Rechte der FußgängerInnen?
Sehr geehrter Herr Biel,
der Umbau des Individual-Verkehrs in Richtung Fahrrad ist aus ökologischen – und aus gesundheitlichen - Gründen sicher sinnvoll. Leider bleiben in der öffentlichen Debatte und vor allem in der Realität die sichere Nutzung der Gehwege für Fußgänger völlig auf der Stecke.
Offensichtlich befördert durch die Politik in Berlin (insbesondere durch die Grünen) beanspruchen Fahrradfahrer zunehmend alle Verkehrswege für sich. Gleichgültig ob Kind, SeniorIn oder RollstuhlfahrerIn, auf Fußgänger nehmen viele Fahrradfahrer oftmals keine Rücksicht mehr, weder auf Gehwegen, noch im Park, an Ampelanlagen und sogar in S-Bahnen.
Wie stehen Sie zu diesem Problem?
Wollen Sie sich künftig auch für die Rechte und die Sicherheit der FußgängerInnen einsetzen?
Sehr geehrter Herr R.,
ich stimme Ihnen ausdrücklich zu. Die vielen Menschen, die zu Fuß in Berlin unterwegs sind, müssen endlich in den Fokus rücken. Hier ist nach fünf Jahren grüner Verantwortung in der Senatsverkehrsverwaltung und bei uns im Bezirk wenig bis gar nichts passiert. Wir brauchen ein besseres Baustellenmanagement und Schwerpunktkontrollen durch Polizei und Ordnungsamt mit dem Ziel, den Schutz von Fußgängerinnen und Fußgängern zu erhöhen. Außerdem müssen Zebrastreifen und Mittelinseln schneller errichtet werden können. Es kann nicht sein, dass so etwas bis zu 10 Jahre in Berlin dauert. Ich bin sehr dafür, dass wir an vielen Stellen bei uns die Ampelphasen gerade für Ältere besser takten, damit ausreichend Zeit zum sicheren Überqueren bleibt. Mir fällt auch als erst 40-Jähriger immer wieder auf, dass überall Parkbänke und andere Sitzmöglichkeiten und erst recht öffentliche Toiletten fehlen. Davon brauchen wir schnell mehr. Das kostet alles keine Unsummen. Es bedarf allerdings eines politischen Gestaltungsswillen, der bisher gefehlt hat. Ich setze mich dafür ein, dass wir hier schnell besser werden.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Biel