Frage an Michael Bernhardt von Detlev K. bezüglich Gesundheit
Zum Thema medizinische Versorgung in unserer Region – Schwerpunkt Krankenhausversorgung
Beim Bürgerentscheid zum Thema Zentralklinik hat sich die Mehrheit der im Landkreis Aurich lebenden Bürger gegen den Erhalt der alten Klinikstandorte entschieden und einen Neuanfang mit einer zentralisierten Lösung gefordert.
Emden hat in dieser Sache anders entschieden und somit den Bau einer gemeinsamen Zentralklinik verhindert.
Es muss jetzt aber etwas in dieser Angelegenheit passieren und da ist die Politik gefordert.
Laut Gutachten wurde immer von einer Verbundlösung mehreren Standorten abgeraten, für diese Lösung soll aber jetzt ein Konzept von der Trägergesellschaft erarbeitet werden. Das fordert die Politik! Begeht man hier nicht einen großen Fehler?
Dieses Bestreben unserer gewählten Politiker steht konträr zu dem im Bürgerentscheid niedergelegten Willen im Landkreis Aurich. Die Bürger wollen einen Neuanfang!
Momentan steht die Klinik noch im Niedersächsischen Krankenhausplan und das sollte auch so bleiben. Sollte die Politik jetzt eine Abwicklung der Trägergesellschaft beschließen, fliegt das angedachte Klinikum aus dem Niedersächsischen Krankenhausplan und zugedachte Fördergelder in dreistelliger Millionenhöhe gingen verloren.
Hannover hat ein zukunftsorientiertes Konzept gefordert und würde dieses auch finanziell unterstützen.
Wie ist dazu Ihre Einstellung und was werden Sie persönlich zu einer Verbesserung der Situation unternehmen?
Wie stehen Sie zu einer Privatisierung der Kliniken?
Sehr geehrter Herr Detlev Krüger,
Die an der Beantwortung Ihrer Frage, für die ich mich höflich bedanke, interessierte Leserschaft wird aus der Presse oder aus der Teilnahme an der Befragung zum Thema Krankenhausreform über die wesentlichen Positionen informiert sein. Die öffentliche und hoch kontroverse Diskussion dauert ja schon länger. Ich verzichte daher darauf, sie hier noch einmal in allen Einzelheiten darzustellen. Für die AfD steht der Bürgerwille immer zunächst an erster Stelle. Nur, sofern er etwas beschließt, was zum Nachteil Dritter oder vollkommen unvernünftig wäre oder mit dem Eid eines jeden Angeordneten, Schaden vom gesamten Volk abzuwenden, nicht vereinbar, könnte es zu einer anderen Beschlusslage kommen.
Natürlich kann ich Ihnen heute nicht verbindlich sagen, was die Beschlusslage der künftigen Fraktionen sein wird. Ganz sicher kann ich Ihnen aber von mir sagen, dass ich ggf. keiner Lösung zustimmen werde, die den unnötigen Verlust zugesagter öffentlicher Mittel nach sich ziehen würde. Ein Herausfallen aus dem Krankenhausplan des Landes wäre ein solch unnötiger Verlust. Da die Bürger in Emden einerseits und Aurich andererseits leider zwiegespalten sind , sollten wir nach einer Drittlösung suchen, welche den Zuschuss erhält und mit der beide oder besser noch alle Seiten leben können.
Es ist ja klar, dass aus der Sicht schwangerer Frauen oder frisch verunfallter Personen das Krankenhaus um die Ecke der gedankliche Idealfall ist. Aber nur, so lange das Transportproblem so bleibt, wie es leider ist.
Von der Belebung des ländlichen Raumes wird viel geredet, dazu passen zentrale Großeinrichtungen, die für viele Ältere nur unter größten Schwierigkeiten zu erreichen sind (hinzu sie ungerechte Taxischeinregelung für schwer und chronisch Kranke Ältere, also die Schwächsten überhaupt, bei gleichzeitigem Landarztmangel!), die schlechtest denkbare Lösung. Krankenhausversorgung in öffentlicher Hand ist Daseinsvorsorge im Kernbereich. Daran darf nicht gerüttelt werden.
Privatisierte Einheiten gehen dahin, wo das Geld fließt bzw. wo es am leichtesten fließt. Das mag in einigen Bereichen eine Lösung sein, in der Krankenhausversorgung kann das meiner Ansicht nach kein Maßstab sein.
Jedem Bürger muss eine Mittelpunktpraxis (MVZ oder ähnlich) mit kurzem, kostenlosen Anfahrtsweg (z.B. mit einem Anruftaxi oder Abrufbus, in dem auch Kranke und Behinderte fahren können) zur Verfügung stehen, ebenso muss jedem Bürger eine solche Transportmöglichkeit, unabhängig von der notwendigen Frequenz, zum nächst gelegenen Fachkrankenhaus zur Verfügung stehen. Der Schwerpunkt meiner Überlegungen liegt daher auf der zweckmässigen und kostenlosen Beförderung als auf der Frage, soll das Krankenhaus oder nun hier oder dort liegen. In ganz schlimmen Fällen hilft ohnehin der Hubschrauber in die spezialisierte Klink, z.B. eine Universitätsklinik, in allen anderen muss ein eigenständiges Aufsuchen ohne Verwandtenunterstützung jederzeit – als Tag und Nacht – möglich sein.
Eine derartige Infrastruktur halte ich für keinen Luxus, sondern zwingend erforderlich. Nicht nur das: es muss auch im Anruffalle eine Assistenzkraft für den Kranken mitfahren können. Das alles können wir uns locker leisten, wenn wir die Taxifahrten für gesunde, arbeitsfähige Personen, die hier zum ganz überwiegenden Teil auch noch ohne Berechtigung aufhalten, unverzüglich einstellen. Man muss das aber ganz klar sagen und ganz klar wollen. Die AfD will diese unfassbare Geldverschwendung schnellstens beenden und die zur Verfügung stehenden, das heißt, von der arbeitsaktiven Bevölkerung der Politik über Steuern und Abgaben zur Verfügung gestellten Finanzmittel in die richtige Richtung lenken, nämlich zu unseren Alten, die das Land und unseren Lebensrahmen aufgebraut haben und den wirklich Kranken, die sich allein nicht helfen können. Offenkundig gibt es ja versteckte Etatposten oder Reptilienfonds, aus denen „man“ sich derzeit jeden noch so unnötigen und überflüssigen Willkommensfirlefanz leistet. Wir sind entschieden dagegen. Versorgung der Berechtigten: ja, exakt auf dem Niveau wie alle anderen Berechtigten auch. Alles andere beenden.
Vergessen wir nicht: die jetzige Lage ist durch die Schaffung ungünstiger Rahmenbedingungen einerseits, durch Missmanagement andererseits entstanden. In der Auflaufzeit war von den Folgekosten der so genannten „Flüchtlingskrise“ ja noch gar keine Rede, diese werden sich aber in allen Bereichen nach und nach negativ auswirken, außer bei der Migrationsindustrie. Da kumulieren die Mittel, überall sonst wird Katerstimmung in einem bisher nicht gekannten Ausmaße sein. Schuldenberge wachsen nicht durch Dünger, Wasser und Sonne. Sie wachsen durch nicht wachsames Management und nicht rechtzeitig ergriffene Gegenmaßnahmen.
Das „Land erwartet“ nun ein tragfähiges Zukunftskonzept. Dafür sollen nun Bürgermeister, Ärzte und viele andere Akteure an einem Tisch. Ein breiter Konsens soll hergestellt werden. Dieser besteht aber nun einmal bisher eben gerade nicht! Meine Lösung würde lauten, ja, ein oder mehrere hochmoderne, sehr effektiv verwaltete Krankenhäuser müssen her, vielleicht auch am Ende des Tages ein Kompaktes, wenn sich dies als sinnvoll und kostengünstig erweisen sollt. Baut es um oder neu hin, wo es am besten hinpasst, das ist für die Kranken egal.
Wichtiger ist, dass sie unverzüglich und ohne eigenen Organisationsaufwand dorthin gelangen können, wann immer sie zum Hörer greifen oder eine Einweisung haben und das sie dort in angenehmer, ruhiger und der Gesundheit dienlicher, hygienisch einwandfreier Umgebung optimal versorgt werden. Auch ambulante Krankenhauspatienten sollten, sofern der Arzt dies befürwortet, in den Genuss des jederzeitigen Hin – und Rücktransportes kommen. Damit müsste die Kuh endlich einmal vom Eis zu bekommen sein. Die Gesunden können mit dem Bus oder mit den Auto fahren, das ist ihnen zuzumuten und in der Fläche machen ein paar Kilometer mehr oder weniger nicht viel aus. Das kann man als Angehöriger hinnehmen, wenn man den Kranken dafür rundum optimal versorgt wissen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Michael Bernhardt (AfD)