Frage an Meta Janssen-Kucz von Markus L. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Jannsen-Kucz,
wie stehen sie zum Thema Cannabis?
Pro oder Kontra?
Sehr geehrter Herr Leimann,
wir sprechen uns seit langem dafür aus, den Besitz und den Anbau von Cannabis zum Eigengebrauch zu entkriminalisieren. Die Abgabe sollte auf längere Sicht über lizenzierte Abgabestellen erfolgen, wodurch der Jugendschutz gewährleistet sowie die Verfügbarkeit von Cannabis besser reguliert würde. Dazugehören würde auch eine qualifizierte Beratung und Qualitätskontrolle. Ziel unserer Suchtpolitik ist bezogen auf Cannabis letztlich eine weitgehende Gleichbehandlung von Cannabis mit anderen legalen weichen Drogen.
Das Gefährdungspotential von Cannabis darf nicht verharmlost würde. So können riskante Konsumformen zu psychische Abhängigkeit führen und bei bestimmten Risikogruppen mit psychotischen Störungen einhergehen. Es gibt jedoch auch viele Menschen, die Cannabis ähnlich wie Alkohol in einer gesundheitlich verantwortlichen Weise gebrauchen oder einfach nur ausprobieren.
Der Bundestag wird am Donnerstag 21.07.2012 in erster Lesung über einen neuen Antrag der Grünen Fraktion beraten. Darin fordern wir den Wegfall der Strafbarkeit des Eigengebrauchs von Cannabis sowie eine gründliche wissenschaftliche Evaluierung der nationalen und internationalen Drogenpolitik. Auch wenn wir eigentlich weiter gehen wollen in Richtung einer legalen Abgabemöglichkeit, hoffen wir, dass die Forderung nach einer Entkriminalisierung der Gelegenheitskonsumenten wie vom BverfG schon 1994 ins Spiel gebracht, eine größere Unterstützung im Deutschen Bundestag finden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Meta Janssen-Kucz