Frage von Ingrid S. •

Warum halten Sie am veralterten Ehegattensplitting fest, obwohl diese Regelung die partnerschaftliche Aufgabenverteilung finanziell benachteiligt, wachsumshemmend wirkt und Frauen beruflich schwächt?

Sehr geehrte Frau Wittmann,

laut F.A.Z. setzten Sie sich bei den aktuellen Koalitionsverhandlungen für eine Fortführung des Ehegattensplitting ein.

Warum halten Sie am Ehegattensplitting fest, obwohl ...

1) 2008 das Unterhaltsrecht stark verändert wurde, so dass Frauen während der Ehe von der Alleinverdienerehe profititieren aber im Scheidungsfall finanzielle Nachteile einer familienbedingte Berufspause tragen?

2) ... eine partnerschftlichen Aufteilung der Erwerbs- und Familientätigkeit ggü der Alleinverdienerehe durch die beitragsfreien Mitversicherung des (nichtarbeitenden) Ehepartners in der gKV und den Beitragsbemessungsgrenzen der SVen benachteiligt wird? (Zudem: Beitragsausfälle in den gSVen)

3) Ehefrauen durch das Ehegattensplitting zu einer geringeren Arbeitstätigkeit motiviert werden, was insbesondere vor dem aktuellen Fachkräftemangel wachstumshemmend wird?

Quelle: https://www.ifo.de/publikationen/2021/monographie-autorenschaft/raus-aus-der-zweitverdienerinnenfalle-0

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Mechthilde Wittmann
CSU