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Mechthild Rawert
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Frage von Werner K. •

Frage an Mechthild Rawert von Werner K. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Hallo und guten Tag.

Liebe Mechthild Rawert, Sie haben ja die Zustimmumg zum verlängerten Einsatz in Afghanistan gegeben.
Wie stehen Sie zu dem Verschweigen der Opfer, die die Bundeswehr dort hat? Es gibt nur eine kleine Feier bei der Ankunft der Toten in Köln-Wahn und sonst nichts. Keine Todesanzeigen der Bundeswehr in überregionalen Zeitungen, noch vielleicht ein Denkmal für die im Friedensdienst umgekommenen Soldaten. Sollen wir die Opferzahlen nicht wissen? Oder was steckt dahinter?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Kühnemann,

für Ihre Anfrage möchte ich mich bedanken. Ohne den herausragenden Beitrag der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr wäre eine nachhaltige Stabilisierung Afghanistans noch schwieriger zu erreichen. Für die Bundesregierung gilt dabei die besondere Wertschätzung und Trauer den bei dem Auslandseinsatz ums Leben gekommenen Soldaten der Bundeswehr. Seit 1990 haben 65 Soldaten ihr Leben im Auslandseinsatz verloren. Minister Dr. Jung plant daher, am Berliner Dienstsitz des Bundesministeriums der Verteidigung auf dem Gelände des Bendlerblocks ein Ehrenmal der Bundeswehr zu errichten. Persönlich würde ich für dieses einen Standort in der Nähe des Parlaments bevorzugen. Das Ehrenmal soll allen Angehörigen der Bundeswehr gewidmet sein, die seit Gründung der Bundeswehr im Jahr 1955 ihr Leben in Ausübung ihres Dienstes verloren haben. Das Ehrenmal wird öffentlich zugänglich sein und einen geeigneten Rahmen bieten für das Gedenken von Einzelpersonen ebenso wie für offizielle Anlässe.

Die Rückführung verstorbener Soldatinnen und Soldaten bei Todesfällen im Einsatz oder in besondern Verwendungen außerhalb des deutschen Hoheitsgebietes im Rahmen von humanitären, friedenserhaltenden oder friedensschaffenden Maßnahmen und die zu erweisenden militärischen Ehren verdeutlichen in besonderem Maße die Verbundenheit der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr mit der/dem Verstorbenen und den Hinterbliebenen. Dazu werden für alle Todesfälle bei Auslandseinsätzen die erforderlichen Vorkehrungen getroffen, um die/den Verstorbene(n) in die Bundesrepublik Deutschland würdig zu überführen und sie/ihn im Regelfall (gemäß des geäußerten Wunsch der/des Verstorbenen oder der Hinterbliebenen) mit militärischen Ehren bestatten zu können. Hierzu existieren bundeswehrinterne Bestimmungen, die die zu ergreifenden Maßnahmen regeln.

Im Einsatzland findet ein würdiges Trauer- und /oder Überführungszeremoniell statt. Einzelheiten legt der höchste örtlich zuständige deutsche Vorgesetzte fest. Dabei wird die ehrenvolle Zeremonie ausgerichtet auf eine ggf. in Deutschland stattfindende zentrale Gedenkfeier und/oder die Trauerfeierlichkeiten in den Heimatstandorten/-gemeinden. Diese Zeremonielle zeigen in besonderem Maße die Verbundenheit der Bundeswehr mit der/dem/den Verstorbenen und verdeutlichen das Mitgefühl der Kameradinnen und Kameraden. Ich hoffe, mit dem geschilderten Sachverhalt Ihre Frage zufrieden stellend beantwortet zu haben.

Mit freundlichem Gruß
Mechthild Rawert