Frage an Maximilian Teufel von Gunnar B. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Lieber Herr Teufel,
Ich benutze das Fahrrad als fast ausschliessliches Nah- und Mittelverkehrsmittel. Auch daher halte ich Radwege für eine gute Idee und benutze diese auch, wenn sie mir als sicher erscheinen. Es ist aber leider so, dass viele Radwege für Geschwindigkeiten von mehr als 15 km/h ungeeignet sind und ich es nicht einsehe, weshalb ich im Innenstadtbereich langsamer als die Autos fahren soll.
Einige Mängel: Die Verkehrsführung ist oft kurvenreich und unübersichtlich, insbesondere an Ampeln, Busbuchten und Seitenstrassen. Es fehlt eine klare Abtrennung vom Bürgersteig. Bei unangekündigten (!) Baustellen, verkehrswidrig entgegenkommenden Radfahrern, parkenden Autos, Hunden, Überholversuchen etc. fehlt eine Ausweichmöglichkeit, z.B. auf die Strasse. Im Winter werden Radwege nicht gereinigt und sind auch im Sommer oft in einem schlechten oder sogar unasphaltiertem Zustand.
Daher meine Fragen an Sie:
1) Sehen Sie das Fahrrad als ein sinnvolles Verkehrsmittel an?
2) Werden Sie sich für ein besseres Radwegenetz einsetzen und dabei z.B. auch Berufspendler oder Sportradler und nicht nur Freizeit- und Familienradler konsultieren? (Ich würde da gerne mithelfen.)
3) Ich glaube, dass gute Radwege von Radfahrern automatisch angenommen werden. Was halten Sie von der Radwegebenutzungspflicht?
4) Wären Sie dazu bereit, sich dafür einzusetzen, dass gefährliche Radwege (d.h. solche, die innerstädtisch nicht sicher mit der jeweils zulässigen Höchstgeschwindigkeit befahrbar sind) nicht als solche ausgeschildert werden, damit ich nicht mehr dazu gezwungen bin, die Strassenverkehrsordnung zu verletzen um meine körperliche Unversehrtheit zu bewahren?
Mit freundlichen Grüssen,
Gunnar Bali
Sehr geehrter Herr Bali,
meine Frau und ich sind gerne mit dem Fahrrad in unserer Freizeit unterwegs, deshalb beantworte ich gerne Ihre Fragen.
zu1. Ich sehe das Fahrrad nicht nur als sinnvolles Verkehrsmittel an, sondern auch als sportliches, umweltfreundliches, gesundes und stressfreies Fortbewegungsmittel.
zu2. Ich werde mich für ein besseres Radwegenetz einsetzen und dabei alle Radlergruppen konsultieren. Ich nehme Ihr Angebot zur Mithilfe gerne an.
zu 3. Als Vertreter der Freien Demokratischen Partei (FDP) bin ich für weniger Staat, mit dem Ziel mehr Eigenverantwortung den Bürgern zu übertragen. Ich halte den Ruf nach dem Staat zur Regelung der Radwegebenutzungspflicht nicht für erstrebenswert.
zu 4. Radwege müssen sowohl objektiv wie subjektiv verkehrssicher sein. Komfortabel sind Radnetze, auf denen es nicht zu Behinderungen oder Verzögerungen durch Engpässe und fehlende Instandhaltung kommt. Wenn man die Altsadt von Regensburg betrachtet ist in bestimmten Bereichen das Radfahren erlaubt, aber Radwege würden hier keinen Sinn haben. Nachdem Sie mir Ihre Mithilfe angeboten haben, würde ich mich freuen von Ihnen konkrete Beispiele für sogen. "gefährliche Radwege" zu erhalten.
Mit freundlichen Grüßen
Max Teufel