Frage an Maximilian Deisenhofer von Thomas W. bezüglich Verkehr
Wie stehen Sie zur Südumfahrung (B300) in Krumbach? Können Sie ggf. kurz Ihre Argumente für Ihre Meinung darlegen?
Vielen Dank!
Sehr geehrter Herr Weber,
ich lehne die geplante Südumfahrung (B300) in Krumbach ab und werde beim Bürgerentscheid am 22.September mit Nein stimmen.
Dies hat folgende Gründe:
1. 81 % des Verkehrs in Krumbach ist Ziel - und Quellverkehr. Eine Südumgehung würde für die Anwohner fast keine Entlastung bedeuten.
2. Die Kosten einer Umgehung mit einer Länge von knapp fünf Kilometern würde sich erfahrungsgemäß auf knapp 25 Millionen Euro belaufen. Angesichts des geringen Nutzens der Umgehungsstrasse halte ich eine solche Investition für falsch und schlichtweg Geldverschwendung.
3. Gerade im Bereich des Krumbads müsste sehr viel Wald abgeholzt werden, das Naherholungsgebiet für Kurgäste und Einheimische wäre gefährdet oder schlichtweg nicht mehr da. Auch aus Naturschutzgründen ist die Umfahrung abzulehnen
4. Der mäßigen bis nicht spürbaren Entlastung einiger Anwohner entlang der jetzigen B300 stünde die Belastung der Anwohner an der neuen Umgehungsstrasse im Bereich "Oberes Feld" gegenüber.
5. Aufgrund der vergleichsweise niedrigen Verkehrszahlen in Krumbach, der noch nicht erfolgten Aufnahme der Trasse in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans und den sowieso äußerst knappen finanziellen Mitteln für Neubauten auf Bundesebene ist mit einer Realisierung in den nächsten Jahrzehnten nicht zu rechnen. Die Ressourcen für eine nicht zu realisierende Umgehung bei Bürgermeister, Stadtrat und Verwaltung sollten wir deshalb meiner Meinung nach sinnvoller einsetzen.
6. Generell ist es meiner Meinung nach Verkehrspolitik aus dem letzten Jahrhundert einfach nur möglichst viel Beton über die Landschaft zu verteilen. Wir brauchen stattdessen bessere Verkehrskonzepte, einen ÖPNV in der Fläche, der diesen Namen auch verdient und eine kommunal organisierte Mitfahrzentrale.
Bei weiteren Fragen können Sie mich gerne noch einmal kontaktieren.
Mit besten Grüßen
Maximilian Deisenhofer