Frage an Maximilian Brym von Michael M. bezüglich Kultur
Werter Herr Brym,
was meinen sie zur Kruzifix- Diskussionen. Kaum einer traut sich ja, sich mit der katholischen Kirche anzulegen.
Sollte das Verhältnis der Staatsregierung mit Vatikan und Kirche neu geregelt werden?
Mit freundlichem Gruß
M.Müller
Laizismus
Sehr geehrter Herr Müller-
Ich stehe konsequent auf der Basis -Staat und Kirche- voneinander zu trennen. Die Tradition der Aufklärung und der französischen Revolution gilt es besonders in Bayern hochzuhalten. In der Tat, sollte das Verhältnis der Staatsregierung zu Vatikan und Kirche neu geregelt werden. Religion ist Privatangelegenheit jedes einzelnen Menschen. Diese privaten Gefühle und Überzeugungen gilt es zu respektieren. Jeder moderne Staat und jede aufgeklärte Gesellschaft haben sich in religiöse Fragen nicht einzumischen. Umgekehrt darf keine bestimmte Religion durch den Staat besonders privilegiert werden. Frankreich ist offiziell ein laizistischer Staat, das heißt, Staat und Religionsgemeinschaften sind vollkommen voneinander getrennt. Da von staatlicher Seite keine Daten über die Religionszugehörigkeit der Einwohner erhoben werden, beruhen alle Angaben über die konfessionelle Zusammensetzung der Bevölkerung auf Schätzungen oder den Angaben der Religionsgemeinschaften selbst und weichen deshalb oft erheblich voneinander ab. Der Laizismus ist in Artikel 1 der französischen Verfassung von 1958 geregelt. Bereits am 9 Dezember 1905 wurde das sog. „Loi Combes“ verabschiedet. Dieses Gesetz zur Trennung von Religion und Staat etablierte in Frankreich das heute noch geltende Prinzip des Laizismus, d. h. der vollständigen Trennung von Religion und Staat. Das Gesetz galt zwar vor allem der Katholischen Kirche, doch wurden aus Gründen der Neutralität in diese Regelung die anderen Konfessionen einbezogen. Warum sollte in Bayern nicht von Frankreich gelernt werden
Viele Grüße
Max Brym