Maximilian Brym
DIE LINKE
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Frage von Michaela M. •

Frage an Maximilian Brym von Michaela M. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Brym,

ich habe ein Wahlplakat von Ihnen gesehen, auf dem Sie die Enteignung von Banken und Konzernen fordern. Ich halte dies für eine essentielle linke Forderung und absolut korrekt. Aber wie wollen sie dass konservativen und neoliberalen Wählern vermitteln?

Mit freundlichen Grüßen,
Michaela Mayerhofer

Antwort von
DIE LINKE

Hallo Frau Mayerhofer

jeder der seine neue Strom und Gasrechnung prüft kann mit der Forderung nach der Enteignung von Großkonzernen etwas anfangen. Gegenwärtig beherrschen vier Monopolisten den Strom und Gasmarkt in Deutschland. Sie haben zur Durchsetzung ihrer Profitinteressen das ganze Land als Geisel genommen Die Arbeiter bei Nokia in Bochum waren durchaus für die Forderung nach Überführung des Betriebes in gesellschaftliches Eigentum zu haben. Kein Leiarbeiter bei BMW, oder ein Siemens Kollege -der gerade entlassen wird- spricht sich gegen die Forderung nach Enteignung aus. Die Mehrheit der Normalbürger hat wie die FAZ kürzlich erschreckt vermerkte, ein zunehmend schlechtes Bild von der Wirtschaftsordnung in der BRD. Persönlich halte ich es für ein Gebot der Ehrlichkeit den Menschen zu vermitteln, dass es ohne grundsätzlichen Bruch mit der herrschenden kapitalistischen Verhältnissen keinen wirklichen gesellschaftlichen Fortschritt mehr geben kann. Das Kapital hat unter der Peitsche der Weltmarktkonkurrenz, die Linie des sozialen Kompromisses endgültig aufgegeben. Die Forderung nach der Enteignung von Banken und Großkonzernen verschreckt niemand, sondern bringt grundsätzlich die Dinge auf den Punkt. Natürlich gilt es zu erklären, dass es nicht um eine einfache Verstaatlichung geht. Nein die Menschen müssen die Wirtschaft demokratisch kontrollieren und ihren Bedürfnissen unterstellen. Soziale Gerechtigkeit und Demokratie müssen erkämpft werden. Dies beginnt mit Tagesforderungen und muss weitergeführt werden bis zum Bruch mit der herrschenden Wirtschaftsordnung.

Viele Grüße

Max Brym