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Maurice Conrad
Klimaliste
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Frage von Martin H. •

Frage an Maurice Conrad von Martin H. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Conrad,
1. Wie beurteilen Sie die Klimakrise?
2. Für welche Maßnahmen gegen den Klimawandel werden Sie sich einsetzen?
3. Fordern Sie eine Verkehrswende mit mehr und besseren Radwegen und weniger Autos in den Innenstädten?
Mit freundlichen Grüßen
Martin Hirsch

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Antwort von
Klimaliste

Sehr geehrter Herr Hirsch,

Danke für die Fragen, die ich wie folgt beantworten möchte:

1. Ich halte die Klimakrise für die existenziellste Bedrohung der Menschheit. Die Klimakatastrophe verändert bereits jetzt gravierende Teile unseres Zusammenlebens, verstärkt Armut, fordert tausende Hitzetote und bedroht am Ende nichts geringeres als unsere Existenz als Menschen selbst. Um eine - vielleicht etwas aktuelle - Analogie zu zeichnen: Die nachhaltigen Schäden an unserer Umwelt und unserem Klima sind wie eine große und riesige Pandemie, deren Inkubationszeit nicht 14 Tage sondern mehrere Jahrzehnte beträgt. Umso verheerender werden die Folgen sein, wenn wir nicht früh genug reagieren. Die Begrenzung der globalen Temperatur auf unter 1,5 Grad muss also die absolut oberste Prämisse aller politischen Entscheidungen sein. Dieser Umstand ist auch die Motivation gewesen, die Klimaliste gemeinsam mit anderen Klimaschützer*innen und Wissenschaftler*innen zu gründen und einen konkreten 1,5-Grad-Pfad aufzuzeigen. Mein wichtigstes persönliches Ziel ist es die Klimakrise an der Wurzel zu bekämpfen und dabei klimarealistisch zu kommunizieren.

2. Konkret werde ich mich für eine umgehende Verkehrswende einsetzen. Das Thema Verkehr ist enorm groß, daher möchte ich kurz die wichtigsten Punkte skizzieren: Kostenloser Nahverkehr in RLP, autofreie Innenstädte, Ausbau des ÖPNV, landeseigene Subvention von Sharing-Systemen, Ausbau von Überlandradwegen und die Schaffung von dezentralen Co-Working-Spaces im Land. Darüber hinaus setze ich mich selbstverständlich für unseren gesamten Klimaplan ein, der weit mehr Sektoren umfasst und mit einem Umfang von 140 Seiten diese Antwort wohl sprengen würde.

3. Ja. Verkehrswende bedeutet für mich nicht einfach, den jetzigen Fuhrpark der Republik zu elektrifizieren sondern Mobilität von Grund auf neu zu gestalten. Kern dabei muss es sein, flächendeckend - aber vor allen Dingen in den Städten - die Abhängigkeit vom privaten Auto zu bekämpfen und Mobilität für alle zugänglich, gerecht und geteilt zu gestalten. Unser jetziges Mobilitästsystem ist alles andere als gerecht und viel zu sehr fokussiert auf das Auto. Oft bemerken wir gar nicht, wie sehr wir unser Leben und unser Verhalten dem enormen Platzbedarf und den enormen Kosten des motorisierten Individualvekehrs unterordnen. In Innenstädten müssen daher autofreie Bereiche entstehen die allen anderen Verkehrsteilnehmer*innen wieder mehr Raum geben - egal ob für Gastronomie, Fußgänger*innen oder Radfahrer*innen.

LG Maurice Conrad