Frage an Matti Seithe von Bernd M. bezüglich Wirtschaft
Wieso wollen die Grünen den Ausbau des Frankfurter Flughafens mit allen Mitteln verhindern und damit auch die Schaffung von mindestens 40.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen?
Sehr geehrter Herr Müller,
auch in Zeiten viel zu hoher Arbeitslosigkeit sollten wir nicht falschen Versprechen hinterherlaufen. Sie sprechen von mind. 40.000 Arbeitsplätzen, andere haben schon von 57.000 Arbeitsplätzen mehr gesprochen. Dies ist, zugegeben eine tolle Zahl. Dies sind geschätzte Zahlen, die auf Grundlage einer Umfrage unter Unternehmen der Region gemacht wurden. Nur jede 8. Firma hat überhaupt geantwortet. Dies ist keine Basis um Legenden in die Welt zu setzen: Eine weitere Legende sind die angeblichen 200.000 Arbeitsplätze die 2015 dem Flughafen zu verdanken seien.
Wir Grüne sind nicht gegen Arbeitsplätze, wir sind für neue Arbeit. Wir wollen dass die Arbeitsplätze auch nach übermorgen bestehen bleiben. Was ist zum Beispiel mit der regionalen Wirtschaft? Niemand sollte z.B. glauben, dass die Gebiete die heute schon stark belastet sind, und bei einem Ausbau noch stärker belastet werden, an Attraktivität gewinnen, wer wird dort noch leben wollen, wer wird dort noch z.B. ein Einfamilienhaus bauen wollen?
Der Flughafen war in der Vergangenheit auch eher Jobmagnet denn Jobmaschine: Unternehmen aus der Region wandern in Flughafennähe. Fragen sie mal bei den Kreisen nach, denen dann die Gewerbesteuereinnahmen wegfallen. Es gibt viele weitere Argumente, warum die Versprechungen der Flughafenlobby in weiten Teilen eine Luftnummer sind. An dieser Stelle bitte ich sie, bei weiterem Interesse den Kontakt zu unserer Landtagsfraktion www.gruene-hessen.de zu suchen, da ich an dieser Stelle nicht alles darlegen kann.
Wir Grüne setzen stattdessen auf andere Verkehrsformen und deren sinnvolle Vernetzung. Bahnfahren muss billiger werden, Grün steht für mehr Investitionen in die Schiene.
Wir Menschen müssen auch in Zukunft mobil sein, dies ist nur möglich wenn unsere Mobilität von heute nicht unsere Welt von morgen zerstört.
Soweit an dieser Stelle,
Ihr Matti Seithe