Frage an Matti Seithe von Marco B. bezüglich Recht
Hallo Herr Seithe,
erst einmal vielen Dank an Ihre Partei für die letzten 7 Jahre.
Eine Frage die mir brennt ist, warum es für Homosexuelle nur ein Recht auf Stiefkindadoption gibt? Ich weiß, dass ein Gesetz für das volle Adoptionsrecht in diesem Falle im Bundesrat zustimmungspflichtig gewesen wäre. Aber wieso wird ein Stiefkind von grundauf anders behandelt als ein Adoptivkind? Sollte man nicht denken, dass die Rechte eines Stiefkindes nicht ebenso gewichtet werden und gleich zu behandeln sind wie die eines adoptierten? Gerade dann, wenn das Kindswohl im Vordergrund stehen sollte?
Und: Wenn als Grund gegen eine Adoption durch Homosexuelle des öfteren gesagt wird, dass zu einer gesunden Entwicklung des Kindes immer ein Vater und eine Mutter notwendig sind, warum können dann alleinstehende Personen Kinder adoptieren?
Hallo Herr Bender,
Die Frage des Adoptionsrecht für homosexuelle Paare sehe ich wie Sie. Stiefkinder und andere Kinder (z.B. adoptierte Kinder) müssen die gleichen Rechte bekommen, müssen gleich behandelt werden.
An homosexuelle Paare müssen die gleichen Anforderungen wie an heterosexuelle Paare bei einer Adoption gestellt werden. Sie dürfen nicht von vornherein ausgeschlossen werden.
Kinder brauchen Eltern (ob Papa und Mama, ob Papa 1 und Papa 2, oder Mama A und Mama B)!
Wenn Kinder keinen Vater, oder keine Mutter haben, ist das auf der einen Seite schade. Nur sind mir keine Untersuchungen bekannt, die belegen würden, dass Menschen in ihrer Entwicklung grundsätzlich eingeschränkt sind, weil Ihnen Vater oder Mutter (z.B. weil zwei Frauen die Eltern sind) gefehlt hat. Dies ist ja bereits durch die Stiefkindadoption auch so bestätigt. Deshalb ist für mich das volle Adoptionsrecht nur ein weiterer Schritt, für den wir aber kämpfen müssen. Und das am bessten mit starken Grünen in Berlin. :)
Familie ist da wo Kinder sind.
Liebe Grüße,
Matti Seithe
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