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Frage von Irmgard E. •

Frage an Matthias Hördt von Irmgard E. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Wie stehen Sie zu Zeitverträgen- befristete Arbeitsverträge - speziell im öffentlichen Dienst... bei wissenschaftlichen und nicht wissenschaftlichen Personal und was würden Sie dagegen tun?

I. E.

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DIE LINKE

Sehr geehrte Frau E.,

eines meiner wichtigsten politischen Ziele ist der unbefristete sozialversicherungspflichtige Vollzeitarbeitsplatz für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Mit diesem sollte ein Einkommen erreicht werden können, das zum selbstbestimmten Leben ohne staatliche Transferleistungen gut ausreicht. Lohnuntergrenze müsste bei einer 40-Stunden-Woche etwa 14€/h sein.

Aufgaben im öffentlichen Dienst sind in der Regel gesellschaftlich notwendige Daueraufgaben. Daher sollten dort grundsätzlich unbefristete Arbeitsverträge abgeschlossen werden. Befristungen sollte es nur bei absehbar vorübergehenden Aufgaben geben.

Aus meinem eigenen Betrieb kenne ich das Problem für Wissenschaftlicherinnen und Wissenschaftlicher, dass diese meist befristet für gerade genehmigte Projekte angestellt werden. Die Bewilligung der Projektmittel hängt vom Wohlwollen der Geldgeber - sowohl öffentlich als auch privat - ab. Die Forschungseinrichtungen können meist gar nicht anders handeln, als Wissenschaftler befristet einzustellen. Dieser Zustand muss geändert werden, damit in sozialer Sicherheit eine einigermaßen planbare Berufskariere möglich ist.

Mein Lösungsvorschlag: Wissenschaftliche Forschung muss stärker als  freie Grundlagenforschung demokratischer organisiert werden. Alle mit öffentlichen Mitteln erarbeiteten Forschungsergebnisse müssen öffentlich zugänglich gemacht werden und sollen dem Wohl der Allgemeinheit dienen. Forschung soll also der Allgemeinheit dienen, wofür die Allgemeinheit wiederum für die soziale Sicherheit für die Beschäftigten in der Wissenschaft sorgen soll. Es muss verhindert werden, dass Wissenschaftler aus sozialer Not heraus Forschung machen, die ethisch nicht vertretbar ist.

Beispielsweise müsste staatlicherseits mehr in den Bereichen Medikamente und Saatgut geforscht werden, damit dann auch die Rechte (Patente) beim Staat liegen und nicht private Hände mit diesem Wissen ungerechtfertigt hohe Gewinne zu Lasten der Allgemeinheit machen können.

Freundliche Grüße

Matthias Hördt