Frage an Matthias Hördt von Hans Christoph S. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Hördt,
welche Vorschläge haben Sie zur Herabsetzung der Arbeitslosenquote von offiziell 17% von behinderten Erwerbstätigen. In Realität ist diese Rate deutlich höher.
Viele Grüße
Hans Chr. Strauß
Sehr geehrter Herr Strauß,
nicht nur bei den Behinderten ist die wahre Erwerbslosenquote deutlich höher, als das was uns regelmäßig in den Medien und von der Bundesagentur berichtet wird. Es zählt derzeit nur als arbeitslos, wer weniger als 15 Stunden in der Woche arbeitet. Wer aber nur halbtags arbeitet ist ja auch zu 50% arbeitslos.
Ich will erreichen, dass alle Menschen mit ihrer Arbeit ein Leben in angemessenem Wohlstand und in sozialer Sicherheit finanzieren können.
Damit insbesondere Behinderte das können, müssen in den Betrieben bereits bestehende Quoten mit denen Schwerbehinderte zu beschäftigen sind eingehalten und ggf. erhöht werden. Es darf nicht länger möglich sein, dass sich Unternehmen freikaufen können.
Selbstverständlich gibt es in manchen Betrieben nur Berufe, die nicht von Behinderten ausgeübt werden können. Diese müssen dann eben eine Solidarabgabe zahlen.
Aufgabe der Gesellschaft muss ebenfalls sein, dass allen Menschen eine sinnvolle Beschäftigung im Rahmen ihrer körperlichen und geistigen Fähigkeiten angeboten wird.
Ich will mich auch dafür einsetzen, dass der Stress am Arbeitsplatz, die wöchentliche Arbeitszeit und das Renteneintrittsalter reduziert werden. Alleine dadurch wird es für viele Behinderte wieder möglich sein, einem Erwerb in der Arbeitswelt nachzukommen.
Primäres Ziel muss es aber sein, Behinderungen erst gar nicht entstehen zu lassen. Unsere Arbeitswelt muss so organisiert werden, dass die Menschen nicht dadurch kaputt gehen, sondern angenehm erschöpft noch den Feierabend genießen können.
Freundliche Grüße
Matthias Hördt