Frage an Matthias Demmel von Barbara R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Herr Demmel,
Leiharbeit hat in Deutschland immer größere Ausmaße angenommen. Während sie in der Vergangenheit in erster Linie ein Instrument war, um Auftragsspitzen abzufangen, hat sich ihr Charakter seit den Hartz-"Reformen" grundlegend verändert. Leiharbeit dient zunehmend dazu, einen dauerhaften Niedriglohnsektor in den Unternehmen zu etablieren; sie geht in vielen Fällen zu Lasten der Stammbelegschaft.
Leiharbeiter erhalten bei gleicher Arbeit und gleicher Qualifikation bis zu 40 Prozent weniger als Festangestellte.
Im Artikel 23 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte steht: " Jeder, ohne Unterschied, hat das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit".
Wie passt das ihrer Meinung mit der Realtität zusammen?
Würden Sie sich für gleichen Lohn für gleiche Arbeit einsetzen?
Was sagen Sie dazu, zumindest einen Mindestlohn für Leiharbeiter einzuführen?
Besten Dank für ihre Antworten
Sehr geehrte Frau Barbara Resch
Herzlichen Dank für Ihre Anfrage.
Gesetze und Realität passen in den wenigsten Fällen zusammen. Dass man für gleiche Arbeit auch gleichen Lohn erhalten soll, steht außer Frage. Dazu muss natürlich auch erst mal ein Mindestlohn für Leiharbeiter eingeführt werden. Dies hat wahrscheinlich zur Folge, dass die Firmen wieder mehr Stammbelegschaft auf bauen werden. Nur wer genügend Geld in seinem Portmonee hat, kann diese wieder für Produkte und Güter ausgeben, die er evtl. selbst hergestellt hat. Wie sagt man so schön: „Ohne Moos nix los“ Das werden früher oder später auch die Firmen merken.
Ich setze mich für eine gerechte Bezahlung, im Sinne von gleiche Arbeit auch gleichen Lohn, ein.
Mit freundlichen Grüßen
Demmel Matthias