Frage an Matthias Büger von Dr.Udo G. bezüglich Umwelt
H.Dr.Bürger,
ist ihnen bekannt, dass die neueren Atomkraftwerke z.B. Finnland 16 unterschiedliche Notstromsysteme haben? Gibt es nicht Sinn, die international verfügbaren Ideen zur Absicherung von Atomkraftwerken, zu vergleichen? Studien dazu anzufertigen - permanent - im Sinne von Kaizen? Damit ständig die Lücken geschlossen werden können?
Wer kümmert sich in ihrer Fraktion schwerpunktmäßig, verantwortlich um dieses (Atomenergie)Thema?
Sehr geehrter Herr Dr. Griebsch,
die Notstromsysteme eines Kernkraftwerkes sind zentral für die Sicherheit. Es ist sehr wichtig, dass in jeder Situation mindestens ein System arbeitet. Deshalb gibt es in jedem AKW mehrere solche Systeme. Wichtiger als die Frage nach der reinen Anzahl ist, wie unabhängig diese von einander sind. So besaß auch Fukushima mehrere Systeme, diese wurden aber (bis auf den kurzfristigen Batteriebetrieb) alle durch dasselbe Ereignis (den Tsunami) lahmgelegt. Hier hätten auch keine 16 Notsysteme geholfen, wenn keines dem Tsunami standgehalten hätte. Deshalb ist es richtig, dass wir - mindestens so lange Kernkraftwerke in Deutschland betrieben werden - diese Technologie weiter wissenschaftlich begleiten sollten. Leider war Forschung in diesem Feld in den letzten Jahren immer weniger populär. Dies war meiner Ansicht nach ein Fehler.
Wenn Sie vertiefte Fragen zum Thema Kernenergie haben, können Sie sich auch gerne an meinen Kollegen Frank Sürmann wenden, der als Fachsprecher das Thema Atomenergie für die FDP-Landtagsfraktion betreut.
Beste Grüße
Matthias Büger