Frage an Matthias Büger von Egon J. K. bezüglich Wirtschaft
Lieber Matthias Büger,
bei den von Ihnen genannten Einsprüchen gegen die Leitung in Nordhessen handelt es sich lediglich um 8000 Unterschriften auf einer Liste, und dies nicht gegen die Leitung an sich sondern zur Linienführung und Art der Ausführung. Der BUND wehrt sich nur gegen die Durchleitung von Strom aus AKW und KKW.
Im Übrigen ist diese Leitungsdiskussion ein beliebtes Totschlagargument der AKW-Befürworter.
Je mehr AKW abgeschaltet werden und je mehr erneuerbare Energieträger regional aufgebaut werden, umso weniger wird der Bau von neuen Leitungen notwendig.
Hier hat Hessen ebenso wie Bayern und Baden-Württemberg großen Nachholbedarf.
Wird Ihre Partei denn jetzt in Hessen dem Ministerpräsidenten und seiner Ministerin Dampf machen und dafür sorgen, dass die erneurbaren Energieträger besser gefördert werden?
Denn der gesellschaftliche Konsens fehlt doch nur in der hessischen schwarz/gelben Regierung.
Viele Grüße
Egon J. Kraft
Lieber Herr Kraft,
bei dem Hinweis zu den Widersprüchen gegen die neuen Netze in Nordhessen habe ich nur den Hessischen Rundfunk (hr-online) zitiert, wo es heißt: "Allein in Hessen gibt es 8.000 Einwendungen gegen den Bau der Leitung ..."
Gerade die Nutzung regenerativer Energien benötigt zusätzliche Stromleitungen, weil Windräder und Solarzellen dort angebracht werden müssen, wo Wind weht oder Sonne scheint. Solche Leitungen sind die Voraussetzung, damit verstärkt Windkraftanlagen im windreichen Norddeutschland gebaut werden können. Dagegen mit dem Hinweis zu protestieren, durch die Leitung könnte z.B. auch Strom aus Kohlekraftwerken geleitet werden, ist wissenschaftlich und politisch falsch. Strom kann man nicht ansehen, wodurch er erzeugt wurde. Außerdem mag es sein, dass bei Windstille auch einmal vermehrt Strom aus fossilen Brennstoffen ins Netz eingeleitet werden muss. Das ist schlicht notwendig, damit die Lichter nicht ausgehen. Ursächlich für den Bau der Leitung sind aber weder Kohle- noch Atomkraftwerke, sondern ist der geplante Umstieg auf erneuerbare Energien, für den bei 8000 Einwendungen leider immer noch der gesellschaftliche Konsens fehlt. Vielleicht können wir, Sie und ich, ja dazu beitragen, diesen Konsens zu erreichen. Dies wäre doch ein gutes Ziel!
Gruß
Matthias Büger