Frage an Martina Purkhardt von Christoph S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Kann es sein, dass Verkehrspolitik und Wohnungsnot einen sehr engen Zusammenhang haben, also viele (sozial starke) Leute ganz einfach ins Nachbargebiet siedeln und pendeln, wenn das eigentlich begehrte schon voll ist und die Verkehrsverbindung gut genug ist? Kann es sein, dass demnach eine neue starke S-Bahn viel unattraktives oder neu auszuweisendes Bauland erschließt und somit die Wohnungsnot spürbar dämpft?
Kann eine Flutung des Immobilienmarktes mit neu und sehr gut erschlossenem Bauland zu einer spürbaren Dämpfung des Preisniveaus führen? Ist es überhaupt wünschenswert, weil durch Verlust des dörflichen Charakters, Bahnlärm und Wertminderung von Bestandsimmobilien sowie Renditeminderung aus der Konkurrenz die alteingessenen Bestandsbewohner einen Schaden erleiden?
Kann in diesem Zusammenhang der SCHNELLE Neubau der S-Bahn nach Odelzhausen und Dasing eine wirksamen Maßnahme zur Dämpfung der Wohnungsnot sein?
Was halten Sie von einer S-Bahnabgabe für die umliegenden Baugrundstücke? Eine überschlägige Rechnung ergibt, dass mit ca. 100€ pro qm nutzbarem Bauland man die S-Bahn voll finanzieren kann ohne Zuschüsse von Land und Bund. Oder sind die zumutbaren Umwandlungsabgaben und Communalsteuern bereits fest für andere Zwecke eingeplant? Oder wurde der Vorteil einer möglichen S-Bahn bereits eingepreist, sodass die derzeitigen Besitzer dieser Immobilien durch diese Abgabe einen großen Schaden erleiden?
Kann es sein, dass ein sehr langsamer Planungsprozess ein solches Einpreisen erleichtert und dann hohe private Gewinne durch öffentlich subventionierte Gleise entstehen?