Frage an Martina Lennartz von Jo D. bezüglich Frauen
Liebe Frau Lennartz,
in Island gibt es nun das Gesetz zur Gleichberechtigung Lohn Frauen und Männer. Was könnte hier ein konkreter Lösungsansatz sein, um zu gewährleisten, dass Frauen nicht in die Altersarmut gedrängt werden und trotzdem Familie gründen können? Ohne sich die Frage zu stellen: „finanzielle Sicherheit oder Kinder kriegeb“?
Vielen Dank, Frau D., für Ihre Frage.
Ich habe unteranderem den letzten Spiegel Artikel „Was Deutschland von Islandlernen kann“ mit großem Interesse gelesen. Das isländische Gesetz ist einetolle Sache, weil es die Gleichberechtigung in Island zwischen den Geschlechtern - im Gegensatz zu Deutschland - ernst nimmt. Die Isländerinnenhaben allerdings eine andere feministische und kämpferische Tradition als die deutschen Frauen.
Aber Tatsache ist: Frauen werden in Deutschland schlechter bezahlt, seltener befördert, Mütter degradiert, am Arbeitsplatz diskriminiert, das ist bekannt. Auf einer Statistik zum Thema "Gleichstellung" steht Deutschland an Platz 13.
Es geht in Deutschland darum, sich einen höheren Lohn zu erkämpfen. Mit höheren Löhnen steigen auch die Renten. Hier wäre ein Lösungsansatz. Frauenrechte wurden noch nie geschenkt- immer erkämpft. Wir müssen gemeinsam für die Rechte der Frauen auf die Straße, so wie wir das auch in Gießen am 8.März getan haben. Die Emanzipation der Frauen in der DDR war fortgeschrittener, als wir es in der BRD heute erleben. Das Programm ist also eigentlich bekannt. Das zentrale Problem ist nach wie vor, dass es einen Lohnunterschied zwischen Mann und Frau in Deutschland in der Höhe von 25% gibt. Dieser Lohnunterschied ist durch nichts begründbar. Das ist das Kernproblem,welches durch das Gesetz nicht aufgehoben wird. Die Kindererziehung ist in Deutschland keine gesellschaftliche Aufgabe.
Wir fordern deshalb gleiche Zahlung für gleiche Arbeit. Wir fordern die Schaffung von 300.000 Arbeitsplätzen- für Männer und Frauen. Das Geld gehört in öffentliche Investitionen in den Wohnungsbau, Schulen, Bildungseinrichtungen, Jugendzentren und Krankenhäuser und nicht in die Rüstung. Wir fordern eine kostenfreie Kinderbetreuung für alle, damit eben jeder arbeiten kann- unabhängig vom Geschlecht und unabhängig von der Anzahl der Kinder.(http://news.dkp.suhail.uberspace.de/2017/04/sofortprogramm-der-dkp-2/) Der Kampf um Gleichberechtigung und Gleichstellung ist Teil der Klassenauseinandersetzungen, ist Bestandteil des Klassenkampfes, das wird heute deutlicher denn je.