Frage an Martina Krogmann von Sabrina M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Dr. Krogmann,
der Zeitung "Harburger" von heute ist zu entnehmen, dass Sie die berufliche Tätigkeit des CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzenden von Jork, Hinrich Rohbohm, als Redakteur der national-konservativen Berliner Wochenzeitung "Junge Freiheit" als unvereinbar mit dessen politischen Ämtern betrachten. Dazu folgende Fragen:
1. Halten Sie national-konservative Positionen generell für unvereinbar mit Ämtern in der CDU?
2. Gelten die von Ihnen im Hinblick auf den Lokalpolitiker Rohbohm geäußerten Bedenken auch für Ihren Bundestagskollegen Norbert Geis (CSU), der als Kolumnist regelmäßig für die „Junge Freiheit“ schreibt?
3. Welcher politischen Partei sollten sich Bürger mit national-konservativen Wertvorstellungen bzw. Leser der „Jungen Freiheit“ Ihrer Meinung nach zuwenden?
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
Sabrina Moritz
Sehr geehrte Frau Moritz,
gerne nehme ich zu Ihren Fragen Stellung.
1. Nein, ich halte demokratische national-konservative Positionen nicht für unvereinbar mit Ämtern in der Christlich Demokratischen Union.
2. Mein Fraktionskollege Herr Geis ist seit ein paar Jahren Kolumnist der "Jungen Freiheit". Regelmäßig veröffentlicht er dort seine persönliche Meinung zu aktuellen Themen. Dies ist sein gutes Recht. Mein Kollege Herr Robohm ist Redakteur bei der "Jungen Freiheit". Auch dies ist sein gutes Recht. Allerdings gehen nach meiner Ansicht viele seiner Artikel in Inhalt und Tonlage über nationalen Konservatismus hinaus und verwischen ganz gefärhlich die Grenze hin zu unerträglichem braunen Gedankengut. Dieses Gedankengut hat in der Christlich Demokratischen Union nichts zu suchen. Deshalb kann Herr Robohm keinesfalls länger Ämter in der CDU ausführen.
3. Wem sich "Leser der Jungen Freiheit" zuwenden sollen, kann ich Ihnen nicht sagen - ich habe mich mit der soziologischen Zusammensetzung dieser Gruppe nicht nicht befasst (und habe dies auch nicht vor). Bürgerinnen und Bürger mit demokratischen national-konservativen Wertvorstellungen, die sich jederzeit und unmissverständlich vom Rechtsextremismus klar abgrenzen, sind aus meiner Sicht in der CDU gut aufgehoben.
Mit freundlichen Grüßen
Martina Krogmann