Frage an Martina Krogmann von Ansgar W. bezüglich Jugend
Sehr geehrte Frau Krogmann,
die Bundesfamilienministerin hat gefordert, Seiten mit Kinderpornografie zu sperren. Dies ist ja löblich - allerdings fehlt mir der Glaube, dass dies im weltweiten Netz möglich ist.
Halten Sie die Forderung der Ministerin also nur für einen PR-Gag oder halten Sie deren Durchsetzung mit Gesetzesänderungen für möglich?
Mit freundlichen Grüßen
Ansgar Witte
Sehr geehrter Herr Witte,
ein PR-Gag ist es ganz sicher nicht! Der Vertrieb von abscheulichen kinderpornographischen Bildern im Internet hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt! Die Kinder werden immer jünger und die Bilder und Filme der Kinderpronographie immer gewalttätiger! Allein in Deutschland werden pro Monat bis zu 50.000 Mal Filme oder Bilder heruntergeladen, auf denen Kinder gequält und gefoltert werden! Deshalb ist es überfällig, hier im Internet sehr viel mehr zu tun als bisher!
Die Frage ist, wie man das im globalen Netz umsetzen will und kann, hier verstehe ich Ihre Bedenken. Einfach ist das nicht. Aber das Internet ist kein rechtsfreier Raum und darf es auch nicht sein. Lediglich immer darauf zu verweisen, dass man gegen illegale Inhalte im weltweiten Netz sowieso nichts machen könne, käme einer Kapitulation gleich. In den vergangenen Jahren ist seitens der Access-Provider viel von Selbstverpflichtung gerade auch im Bereich der Kinderpornographie gesprochen worden. Gebessert hat sich herzlich wenig. Deshalb finde ich es richtig, darüber nachzudenken, den Providern gewisse gesetzliche Verpflichtungen zur Sperre aufzuerlegen. Über geeignete und zielführende Maßnahmen wird im parlamentarischen Verfahren in Ruhe und ohne Schnellschüsse oder reine "Alibi-Maßnahmen" zu debattieren sein.
Absolut notwendig ist natürlich auch ein gemeinsames internationales Vorgehen! Dafür kann sich aber nur derjenige auch glaubhaft auf internationaler Ebene einsetzen, der national bereit ist, schärfere Maßnahmen zu ergreifen!
Mit freundlichen Grüßen
Martina Krogmann