Frage an Martina Krogmann von Thomas S. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrte Frau Krogmann
Immer wieder gibt es Diskussionen um höhere Strompreise und Macht der Stromkonzerne. Nun muß EON doch seine Netzwerke verkaufen.
Warum kauft die Bundesregierung die Netzwerke nicht und hätte dann somit auch wieder die Durchleitungsgebühren in der Hand?
Ich kann mir nicht vorstellen wenn z.b. ein russischer Investor das Netz kaufen würde das es den interessiert wie sicher das Netz in 20 Jahren ist. Und außerdem will ein Investor doch auch nur daran verdienen.
Desweiteren könnte man mit so einer Maßnahme doch auch die Bundesnetzagentur einsparen. Und somit Staatskosten senken.Die Durchleitungsgebühren müßte man dann nur noch in der Größe erheben das sich das ganze (Erhaltung und Sicherung) +/- 0 rechnet. Somit hätten wir auch wieder etwas Wettbewerb auf diesem Sektor!
mfg
Schmidt-Lüdtke
Sehr geehrter Herr Schmidt-Lüdtke,
die Diskussion um die Neuorganisation der Stromnetze ist noch in vollem Gang und wird auch noch einige Zeit andauern. Gern nehme ich aber zu Ihren Gedanken Stellung:
Ich glaube nicht, daß der Erwerb der Stromnetze durch die Bundesrepublik Deutschland besonders sinnvoll wäre: Zum einen wäre ein Kauf der Netze nicht finanzierbar - die Bundesregierung müßte den jetzigen Eigentümern ja den Verkehrswert zahlen und die dringend notwendigen Ausbau der Netze finanzieren. Zum anderen zeigen ja Beispiele in anderen Sektoren, dass Privatisierung dem Verbraucher zu Gute kommen kann. Damit hier aber ein Wettbewerb entstehen kann und kein Marktteilnehmer durch die Netzbetreiber diskriminiert wird, benötigen wir die Bundesnetzagentur. Sie garantiert faire Bedingungen für alle. Dies ist viel billiger als der Erwerb der Netze durch die Bundesrepublik.
Fraglich ist auch, ob die Unterhaltung durch eine staatliche Behörde billiger wäre als durch ein gewinnorientiertes Privatunternehmen - ich glaube es nicht! Es ist klar, dass die Betreiber von Netzen Sicherheitsstandards erfüllen und Versorgungssicherheit garantieren müssen. Deshalb wäre es in der Tat zu hinterfragen, ob ausländische Investoren bei diesen kritischen Infrastrukturen überhaupt zum Zuge kommen können sollten.
Falls sie weitere Fragen zu diesem Komplex haben sollten, wenden Sie sich bitte direkt an mich.
Mit freundlichen Grüßen
Martina Krogmann