Frage an Martina Krogmann von Sebastian L. bezüglich Energie
Sehr geehrte Frau Krogmann,
das ja mal von Ihrer Partei ins Leben gerufene Einspeisegesetz hat dafür gesorgt, dass die Bundesrepublik die offenbar parteiübergreifend einvernehmlichen CO2-Einsparziele bis 2010 vorbildlich schaffen kann und zwar ohne Subvention durch "Staatsknete". Dadurch entstanden auch im Landkreis Cuxhaven bitter benötigte Arbeitsplätze. Ich kenne in meiner Umgebung keinen Ort mehr, in dem nicht mindestens 1-2 Familien von der Windenergie leben. Was werden Sie dafür tun, dass Ihre Partei in möglichen Koalitionsverhandlungen mit der FDP nicht der haarsträubenden und absurden Kampagne eines Westerwelle gegen die Windenergie auf den Leim geht? Was wollen Sie dafür tun, dass der bisher so erfolgreichen Windenergiebranche nicht das Wasser abgegraben wird?
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Loewer
Sehr geehrter Herr Loewer,
für Ihre Frage danke ich Ihnen. Eines ist klar: Eine sichere, preiswerte und ökologisch verträgliche Energieversorgung ist für den modernen Industriestandort Deutschland von höchster Bedeutung und schafft das Fundament für Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und Arbeitsplätze. Wir wollen eine Energiepolitik mit Vernunft und Augenmaß. Dazu gehört ein sparsamer und effizienter Umgang mit Energie. Vor allem brauchen wir einen breit gefächerten Energiemix aus Erdöl, Kohle, Gas, Kernenergie sowie Biomasse, Wasser-, Wind- und Sonnenenergie.
Wind- und Solarenergie tragen dazu bei, den drastisch steigende Energiebedarf und die weltweiten Klimaschutzziele in Einklang zu bringen. Hinsichtlich Technologieentwicklung, Ressourcenschonung und vorsorgenden Klimaschutz leisten die erneuerbaren Energien einen zunehmend wichtigen Beitrag. CDU und CSU wollen den Anteil der erneuerbaren Energien am deutschen Stromverbrauch auf mindestens 12,5 Prozent erhöhen.
Wir wollen eine offene Energie-Forschung, die nichts ausklammert. Ideologische Scheuklappen bei der Entwicklung neuer Energie-Technologien verengen die Perspektiven und werfen Deutschland im internationalen Wettbewerb zurück. Ziel der Förderung der erneuerbaren Energien muss es sein, neue Anreize zur Weiter- bzw. Neuentwicklung zu schaffen und gleichzeitig die erneuerbaren Energien möglichst schnell zur Wirtschaftlichkeit hinzuführen, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen.
Gerade die internationalen Erfolge der deutschen Wirtschaft dürfen auf diesem Gebiet nicht gefährdet werden: Die Chancen der Windenergie im Export sind zu erhalten. Unter anderem hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hierzu Anfang 2005 den Antrag "Exportinitiative Erneuerbare Energien vorantreiben" (Drucksache 15/4715) in den Deutschen Bundestag eingebracht.
Dies sind die Paradigmen der Union. Ich kann nicht erkennen, dass andere Parteien ein ähnlich kohärentes und realistisches Programm für die Energiepolitik haben, so dass für uns kein Grund besteht, von unseren Leitlinien abzuweichen.
Mit freundlichen Grüßen
Martina Krogmann