Frage an Martina Krogmann von Christoph W. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Witthöft,

angesichts von inzwischen fast 40 Millionen übergewichtigen Bundesbürgerinnen und Bundesbürgern ist Fehlernährung ein gesellschaftliches Problem geworden - deshalb freue ich mich über Ihre Frage. Ich bin für eine Stärkung der Verbraucherinformation beim Einkauf von Lebensmitteln durch klare und verständliche Kennzeichnung auf den Verpackungen, und zwar möglichst EU-weit.

Die "Ampel" scheint auf den ersten Blick vor allem wegen der Einfachheit eine gute Lösung zu sein - aber eben nur auf den ersten Blick. Aus meiner Sicht, die ich auch in Gesprächen mit unabhängigen Lebensmittelexperten gewonnen habe, birgt die Pauschalbewertung einzelner Lebensmittel durch die "Ampel" die Gefahr, dass man pauschal in "gute" bzw. "schlechte" Lebensmittel einteilt und eine ausgewogene Ernährung dadurch auf der Strecke bleiben könnte. Denn das ist ja das eigentliche Ziel: die Gesamternährung eines Tages möglichst ausgewogen zu gestalten. Im federführenden Bundestagsauschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz haben die Fraktionen der CDU/CSU, der SPD und der FDP die reine "Ampel" deshalb abgelehnt http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/077/1607726.pdf

Aus Gesprächen mit dem Landwirtschaftsministerium weiß ich, dass über Lösungen nachgedacht wird, die die einfache Ampel kombiniert mit zusätzlichen, verpflichtenden Nährwertangaben. Diesen Grundgedanken hielte ich in der Tat für sinnvoll.

Allerdings wird dies natürlich nur ein Baustein unter vielen sein können, wenn es darum geht, das Bewußtsein für gesunde Ernährung beim Verbraucher - insbesondere bei Kindern und Jugendlichen- zu erhöhen. Die Lebensmittelkennzeichnung muss außerdem von einer breiten Informationskampagne begleitet werden.

Gerne halte ich Sie über den weiteren politischen Entscheidungsprozess auf dem Laufenden, wenn Sie dies wünschen.

Mit freundlichen Grüßen
Martina Krogmann