Frage an Martina Krogmann von S. S. bezüglich Energie
Um Stade als Industriestandort zu festigen, ist es nicht mehr zeitgemäß noch weitere Kohlekraftwerke zu bauen. (CO2 Ausstoß...)
Wäre es nicht sinnvoll sich neuen Technologien zu zuwenden?
Zur Sicherung des Industriestandortes wäre eine Fachhochschule für Kunststoffherstellung und Flugzeugbau für Stade nicht erfolgsversprechender und visionärer?
Sehr geehrter Herr Schierenbeck,
für Ihre mail danke ich Ihnen sehr. Der Ausstieg aus der Kernenergie ist in der Tat umweltpolitisch und auch technologisch falsch. Die dadurch aufgerissene Stromversorgungslücke in Deutschland kann nur mit zusätzlichen fossilen Kraftwerken und mehr schädlichen CO2-Emissionen geschlossen werden. Dies widerspricht fundamental den Klimaschutzzielen und ist heutzutage absolut nicht mehr zeitgemäß.
Eine sichere, preiswerte und ökologisch verträgliche Energieversorgung ist für den modernen Industriestandort Deutschland von höchster Bedeutung und schafft das Fundament für Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und Arbeitsplätze. Wir wollen daher eine Energiepolitik mit Vernunft und Augenmaß. Dazu gehört ein sparsamer und effizienter Umgang mit Energie. Vor allem brauchen wir einen breit gefächerten Energiemix aus Erdöl, Kohle, Gas, Kernenergie sowie Biomasse, Wasser-, Wind- und Sonnenenergie. Dies können wir nur durch ein Bündel von Maßnahmen erreichen:
• Wir setzen weiter auf erneuerbare Energien, reduzieren aber ihre zum Teil exorbitante Subventionierung. Unser Ziel bleibt: Die regenerativen Energien sollen mindestens 12,5 % Anteil am deutschen Stromverbrauch erreichen.
• Wir setzen Schwerpunkte beim sparsamen und effizienten Umgang mit Energie. Insbesondere in der Altbausanierung liegen ungenutzte und hochwirtschaftliche Potenziale rationeller Energienutzung. Um diese wichtigen Potenziale heben zu können, wollen wir bestehende finanzielle Anreize marktwirtschaftlich weiterentwickeln und in ein unbürokratisches und technologieoffenes Marktanreizprogramm „energetische Sanierung im Gebäudebereich" überführen.
• Wir wollen eine offene Energie-Forschung, die nichts ausklammert. Ideologische Scheuklappen werfen Deutschland im internationalen Wettbewerb zurück.
Ihre Idee, in Stade eine Fachhochschule für Kunststoffherstellung und Flugzeugbau zu etablieren, finde ich sehr visionär und keinesfalls utopisch. Erfreulicherweise ist ein Anfang bereits gemacht: Die Pläne für ein Kompetenz- und Ausbildungszentrum für den Werkstoff CFK werden immer konkreter. Nach dem Wunsch der künftigen Betreiber soll der Unterrichtsbetrieb bereits im Juni 2007 aufgenommen werden. Das Kompetenzzentrum ist eine ideale Ergänzung der Airbus-Werft und des Technologie-Zentrums Stade und hat ein enormes Potenzial. Ich setze mich hier für eine finanzielle Unterstützung durch die Landesregierung in Niedersachsen ein.
Mit freundlichen Grüßen
Martina Krogmann