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Frage von Peter S. •

Frage an Martina Krogmann von Peter S. bezüglich Verkehr

Warum ist Jork nicht mehr im Großbereich Hamburg des HVV eingeliedert?

Wann werden die Anzahl der Busse von Jork nach Hamburg erhöht (derzeit 1 Bus alle eineinhalb Stunden)? Wie sollen sonst die Einwohner Jorks vom PKW auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Schwart,

Ihre Frage war für mich nicht leicht zu beantworten, da sie ja keine bundespolitischen Belange berührt, sondern eine Angelegenheit des Landkreises, bzw. des HVV/VNO ist. Ich mußte also erst Stellungnahmen einholen - deshalb bitte ich die zeitliche Verzögerung meiner Antwort zu entschuldigen.

In der Tat fahren die Busse auf der Linie 257 lediglich im 90-Minuten-Takt nach Hamburg. Dies ist natürlich gerade für in Jork lebende und in Hamburg arbeitende Menschen ein unattraktives Angebot. Es ist so nur schwerlich möglich, auf die Nutzung des eigenen Pkw zu verzichten.

Gerade angesichts der Klimaproblematik ist es jedoch aus meiner Sicht dringend geboten, das ÖPNV-Angebot zu verbessern. Natürlich muss dieses Angebot auch sinnvoll sein, denn es wäre auch wiederum aus Gründen des Klimaschutzes kontraproduktiv, wenn leere Busse durch die Gegend fahren würden.

Aus diesem Grunde habe ich die Verkehrsgesellschaft Nord-Ost-Niedersachsen mbH (VNO) um eine Stellungnahme zu der Thematik gebeten.

Nach Aussage der VNO wurde im Vorfeld der HVV-Erweiterung nach Niedersachsen von der Gemeinde Jork ausdrücklich der Wunsch geäußert, dass für die Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde Jork einheitliche Bedingungen im Hinblick auf den HVV-Tarif herrschen sollten. Eine Einbeziehung der gesamten Gemeinde in den HVV-Großbereich sei jedoch aus finanziellen Gründen nicht möglich gewesen. Deswegen sei nur der gewählte Schritt übrig geblieben, Teile der Gemeinde Jork nicht mehr dem HVV-Großbereich zuzuordnen und die gesamte Gemeinde in den Ring C einzugruppieren.

Bezüglich der Taktrate der Buslinie 257 gibt die VNO zu bedenken, dass der Landkreis Stade als Aufgabenträger finanziell für den Busverkehr im Landkreis zuständig ist. Die Erweiterung des HVV-Gebietes sei jedoch unter anderem nur möglich gewesen, weil der Landkreis Stade die Differenz zwischen dem ursprünglichen Regionaltarif und dem zum Teil deutlich niedrigeren HVV-Tarif den Verkehrsunternehmen erstattet. Dafür muss er über 700.000 Euro pro Jahr einplanen. Für Verbesserungen des ÖPNV-Angebotes blieben aus diesem Grunde keine finanziellen Mittel übrig. Deshalb müsse in Verkehrsräumen, in denen ein verbessertes Angebot auf bestimmten Linien erzielt werden soll, an anderen Stellen eine Gegenfinanzierung durch Einsparungen erfolgen.

Einen Hoffnungsschimmer gibt es dennoch zu vermelden! Nach der Verlängerung der S-Bahn bis Buxtehude bzw. Stade sei eine umfangreiche Überprüfung der Buslinien 2030 und 2031 vorzunehmen und gegebenenfalls seien diese Linien auch zu erweitern, da dies verkehrlich sinnvoller erscheine, als der weitere Ausbau einer nur schwach genutzten Buslinie, die künftig zudem noch parallel zur S-Bahn-Strecke verkehre. Die VNO gibt allerdings zu bedenken, dass „eine Ausweitung des Angebotes auf den Linien 2030 bzw. 2031 […] allerdings – wie erwähnt – nur erfolgen kann, wenn im Raum Jork an anderer Stelle das Angebot im Linienverkehr entsprechend zurückgefahren wird.“

Das bedeutet, dass die VNO für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Jork für die Fahrt nach Hamburg eher einen Ausbau der Buslinien 2030 und 2031 favorisiert, um die neue S-Bahn Strecke Hamburg – Buxtehude besser auszulasten. Anstatt also mit einem Bus der Linie 257 zunächst nach Hamburg Neugraben zu fahren, um dort in die S-Bahn Richtung Hamburg Hbf umzusteigen, wird es für die Fahrgäste zunehmend attraktiver werden, mit einem Bus der Linie 2030 bzw. 2031 zunächst nach Buxtehude zu fahren, um dann von dort aus mit der neuen S-Bahn in Richtung Hamburg zu fahren. Eine derartige Erweiterung würde auch für die Fahrgäste eine erhebliche Verbesserung des Angebotes bedeuten und die Attraktivität des Öffentlichen Personennahverkehrs in unserer Region wesentlich steigern.

Ich hoffe, Ihnen mit diesen Informationen weitergeholfen zu haben und verbleibe

mit freundlichen Grüßen
Martina Krogmann