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Martina Krogmann
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Frage von Madeleine W. •

Frage an Martina Krogmann von Madeleine W. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Dr. Krogmann,

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Umweltschutz und die Reduzierung des CO2-Ausstoßes ganz oben auf die Agenda der deutschen EU-Ratspräsidentschaft gesetzt. Bitte erklären Sie mir, warum die Bundesregierung sich jetzt so vehement gegen die Idee von Umweltkommissar Stavros Dimas stellt, der die Autohersteller nun per Gesetz zur Produktion von umweltfreundlichen Motoren bewegen will. Das erscheint mir unlogisch.

Ich weiß natürlich, dass die Autoindustrie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Deutschland ist. Dennoch ist es kurzsichtig, weiterhin auf die emissionsstarken Motoren zu setzen. Einerseits, weil das Erdöl in absehbarer Zeit zur Neige geht. Andererseits, weil ein Porsche einem auch nichts mehr nutzt, wenn der Planet am Ende ist. Das klingt vielleicht pathetisch und sehr grün, aber ist es nicht so ?

Ich finde einfach, die Bundesregierung sollte zu ihren angekündigten Vorhaben stehen -- vor allem, wenn so klar erkennbar ist, dass die zuvor beschlossene Linie der freiwilligen Emissionsreduktion ihre Ziele verfehlt hat. Denken Sie nicht, dass die Autohersteller dann die Konsequenzen tragen und sich mit einer gesetzlichen Regelung arrangieren müssten?

Ich bedanke mich vorab für Ihre Antwort und Ihre Zeit und verbleibe
mit freundlichen Grüßen

Madeleine Warsitz

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Warsitz,

vielen Dank, dass Sie sich wegen der dringend notwendigen Reduzierung des CO2-Ausstoßes an mich wenden.

Der gerade veröffentlichte Weltklimabericht des IPCC hat uns allen nochmals die Dramatik des von uns selbst verursachten Klimawandels deutlich vor Augen geführt. Der Bericht ist deshalb die erneute klare Aufforderung an Politik und Wirtschaft, in der Klimaschutzpolitik endlich konsequent zu handeln. Im Klartext: Die Zeit der Lippenbekenntnisse ist vorbei. Jetzt ist weltweit konsequentes Handeln gefragt! Es ist deshalb richtig, dass die Bundesregierung eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes zu einem der wichtigsten Ziele ihrer EU-Ratspräsidentschaft erklärt hat.

Wie Sie wissen, ist das Thema "Klimaschutzpolitik" sehr vielschichtig und komplex. Die von Ihnen angesprochene Problematik des CO2-Ausstoßes von Kraftfahrzeugen ist dabei ein wichtiger Baustein. Deshalb finde ich es absolut notwendig und an der Zeit, die europäische Automobilindustrie seitens der Politik zu verpflichten, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Auch die Automobilindustrie steht in der Pflicht, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten! Ohne Einbeziehung der Automobilindustrie ist ein erfolgreicher Klimaschutz nicht möglich! Aus meiner Sicht brauchen wir aber dafür einen differenzierten Ansatz. Wenn wir pauschal den Überlegungen der EU-Kommission folgten, einen Grenzwert für Neufahrzeuge von 120 Gramm Kohlendioxid je Kilometer ab dem Jahr 2012 einzuführen, würden beispielsweise bestimmte Fahrzeuge - vor allem Kleinwagen - aus ihrer weiteren Verantwortung beim Klimaschutz befreit, da sie bereits heute schon diesen Grenzwert erfüllen. Dabei sind auch bei diesen Wagen, z.B. durch neue Techniken, weitere Reduktionen möglich. Deshalb glaube ich, dass es zielführender wäre, hier nach Marktsegmenten zu unterscheiden. Die Automobilindustrie ist aus meiner Sicht zudem aufgefordert dazulegen, wie sie durch neue Techniken den Spritverbrauch deutlich zu reduzieren gedenkt. Einzelne Beispiele aus der Branche zeigen ja bereits heute, dass spritsparende Fahrzeuge und neue Techniken mit zunehmendem Klimabewußtsein in der Bevölkerung ein Wettbewerbsvorteil für die Unternehmen sein können!

Fest steht: beim Klimaschutz sind alle gefragt - Industrie, Politik und Verbraucher. Die Automobilindustrie darf hier nicht außen vor bleiben.

Mit freundlichen Grüßen
Martina Krogmann