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Martina Krogmann
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Frage von Andreas R. •

Frage an Martina Krogmann von Andreas R. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Dr. Krogmann,

ich finde gut, dass man mit Politiker direkt sprechen kann.
Meine Frage bezieht sich auf den ganzen Hype um das sogenannte "Killerspielverbot". Einige ihrer Kollegen schießen da echt sehr scharf und denken damit die Ursachen der Amokläufe zu haben.In der ganzen Diskussion vermisse ich nur dass kaum zur Sprache kommt warum oder weshalb es dazu kommt (Elternhaus, Schule etc.) wie es der letzte ja öffentlich gemacht hat. Wie stehen Sie zu dem Thema und was und wie würden sie das Thema politisch angehen.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Rankl,

gern nehme ich zu dem Thema „Verbot von Killerspielen“ Stellung. Natürlich kann ich hier in diesem Rahmen nur einige grundsätzliche Bemerkungen dazu machen. Was wir brauchen, ist eine ruhige und sachliche Analyse eines sehr schwierigen multikausalen Problems. Was wir nicht brauchen sind populistische Schnellschüsse.

1. Es gibt Spiele, die in Deutschland aus guten Gründen nicht verkauft werden dürfen. Das sollte auch so bleiben. Wer sie trotzdem in Deutschland verkauft, macht sich strafbar. Auch das ist richtig.

2. Sehr intensiv sollten wir aber über die Frage nachdenken, ob derjenige, der solch ein Spiel bloß besitzt und spielt, sich strafbar machen sollte. Der Besitz von Kinder-Pornos ist strafbar. Dies ist deshalb richtig, weil hier die Kinder, die Opfer der Hersteller geworden sind, geschützt werden sollen. Bei verbotenen Spielen greift diese Analogie nicht. Durch die bloße Herstellung und den bloßen Besitz der Spiele sind noch keine Menschen geschädigt worden. Daher wäre eine Vorverlegung der Strafbarkeit auf den bloßen Besitz meiner Meinung nach zwar populär, sachlich aber - auch unter rechtssystematischen Gesichtspunkten - nicht zutreffend.

3. Die Diskussion über die Kausalzusammenhänge zwischen Amokläufern und Spielern von Computerspielen – verbotenen und erlaubten – ist umfangreich. Klar ist jedoch, dass die Spiele sicher nicht die alleinige Ursache für die Amokläufe sind. Die Gründe für jeden dieser Amokläufe hängen natürlicherweise sehr vom Einzelfall ab. Eine Patentlösung wird es hier nicht geben und auch nicht geben können. Es gab Amokläufe von Menschen, die niemals am Computer gespielt haben. Da es auch wesentlich weniger Amokläufer als Nutzer verbotener Spiele gibt (glücklicherweise!!), ist die Strafbarkeit des bloßen Besitzes auch unter dem Gesichtspunkt der Kausalität mehr als problematisch.

4. Daraus dürfen wir aber nicht den Schluss ziehen, die Hände einfach in den Schoß zu legen. Wesentlich erscheint mir vor allem ein besseres psychosoziales Betreuungsangebot für Jugendliche mit entsprechenden Problemen und natürlich gehören auch die von Ihnen erwähnten Punkte Stärkung der Familie, Schule, soziales Umfeld dazu.

Mit freundlichen Grüßen
Martina Krogmann