Frage an Martina Krogmann von Heinz L. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Moin Frau Krogmann,
Wie stehen sie zu einer flexiblen Quotenregelung des Milchmarktes, die einen fairen und existenzsichernden Milchpreis ermöglicht?
Vielen Dank
Heinz Landwehr
Sehr geehrter Herr Landwehr,
seit Jahren werden auf EU-Ebene alle offenen und versteckten Vorstöße zur Beibehaltung oder Verlängerung der Marktordnung für Milch von einer klaren Mehrheit der Mitgliedstaaten abgelehnt, zuletzt im März 2009 der Versuch von Landwirtschaftsministerin Aigner, mit dem Mengeninstrument wieder in den Markt einzugreifen. Der Abbau der Marktregulierung und die Öffnung der Märkte ist mit Blick auf die WTO-Problematik und die Abhängigkeit der europäischen Volkswirtschaften vom freien Welthandel unumkehrbar.
Vor diesem Hintergrund glaube ich nicht, das nationale Mengenkontingente zielführend wären. Feste Mengenkontingente blockieren aus meiner Sicht die Betriebe in der Entwicklung und führen zu Wettbewerbsnachteilen und Kostensteigerungen. Die Kosten für Quoten würden wieder steigen und einen beabsichtigten Preiseffekt zumindest teilweise wieder aufzehren. Ein deutscher Alleingang wäre angesichts des für Deutschland unverzichtbaren Binnenmarktes ein Ausverkauf und eine Verlagerung der deutschen Milchproduktion an die europäischen Wettbewerber.
Mit freundlichen Grüßen
Martina Krogmann