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Martina Krogmann
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Frage von Gerhard R. •

Frage an Martina Krogmann von Gerhard R. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrte Frau Dr. Krogmann,

zu Ihrer Antwort betr. Afghanistan und Pakistan vom 15.5.09:
Die Fragen der Frau Großmann haben schon jetzt einen aktuellen Hintergrund und sind bisher nicht von Ihnen beantwortet worden.

War es nicht voraussehbar, daß der Atomstaat Pakistan in den Krieg hineingezogen und destabilisiert wird?

Können Sie ausschließen, daß bald NATO-Truppen nach Pakistan verlegt werden?

Sind die Parlamente der europäischen NATO-Staaten mitschuldig, wenn die Besetzung Afghanistans eine Katastrophe für die Welt(Atomwaffen in den Händen von Terroristen) zur Folge hat?

Aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung .Net - Die Angst der Saudis vor den Taliban - vom 15.5.09:
Saudi-Arabien fürchtet, daß sich in Pakistan das wiederholen könnte, was sich 1995 und 1996 in Afghanistan ereignet hatte: Daß die Taliban in kurzer Zeit selbst große Städte erobern könnten. Das Vorgehen des Westens stößt in Saudi-Arabien auf Kritik. Die amerikanischen Drohnenangriffe auf pakistanische Dörfer schüfen mehr Taliban, als sie töteten.

Aus der netzeitung.de - Gotteskrieger in Pakistan kaum zu stoppen -
vom 14.5.09:
Islamabad verliert zunehmend die Kontrolle im Grenzgebiet. Das UN-Flüchtlingshilfswerk teilte mit, es habe bereits eine halbe Million Menschen offiziell als Flüchtlinge registriert.

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Reth

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Reth,

in der Tat ist die Lage in Pakistan derzeit sehr schwierig. Die Stammesgebiete in der nordwestlichen Grenzprovinz entziehen sich der Kontrolle durch die Zentralgewalt. Der Einfluss Islamabads in dieser Region ist traditionell schwach ausgeprägt. Schon zur Zeit der sowjetischen Besetzung Afghanistans gab es enge Beziehungen zwischen den afghanischen Mudschahedin, aus denen später die Taliban hervorgingen, und der paschtunischen Bevölkerung im Nordwesten Pakistans. Daher ist es nicht überraschend, dass sich diese Region zu einem Rückzugsgebiet für Terroristen aus dem angrenzenden Afghanistan entwickelt hat. Die instabile Lage Afghanistans wirkt sich daher besonders stark auf Pakistan aus. Dies ist auch der Grund, warum der ehemalige pakistanische Präsident Pervez Musharaf sehr lange insbesondere von den Vereinigten Staaten unterstützt wurde.

Pakistan erhält weiterhin Hilfe durch die internationalen Gemeinschaft, nicht nur bei der Bekämpfung der Extremisten. Derzeit läuft eine pakistanische Offensive gegen die Taliban, die zu einer neuen Flüchtlingsproblematik geführt hat. Die Stabilität Pakistans ist von großer Bedeutung für die Zukunft des gesamten Nahen und Mittleren Ostens und damit natürlich auch für uns. Dessen sind wir uns sehr bewusst! Deutschland beteiligt sich bereits mit humanitärer Hilfe.

Mit freundlichen Grüßen

Martina Krogmann