Frage an Martina Krogmann von Carmen F. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Krogmann,
Schon länger beobachte ich die Entwicklung und auch die Diskussion rund um den geplanten Bau der Küstenautobahn A22, weil ich selbst in der Region, durch die die Trasse führen soll, groß geworden bin. Während Politik und Wirtschaft das Projekt unterstützen, sind viele Bürger, die direkt vom Bau der Autobahn betroffen sind, aber auch viele Umweltschützer gegen die Küstenautobahn. Als Rechtfertigung für den Bau der A22 wird immer wieder die angeblich positive Wirkung auf die Wirtschaft und die Schaffung neuer Arbeitsplätze genannt. Die Finanzierung des Millionenschweren Projekts soll dabei sowohl von Bund und Land, sowie in Kombination mit privaten Investoren übernommen werden (sofern ich das der Info-Seite A22-jetzt. De richtig entnommen habe.
Mit Blick auf die Wirtschafts- und Finanzkrise frage ich mich nun: In wieweit wird die Finanzierung bzw. der Bau der A22 von der aktuellen Wirtschaftslage beeinflusst, gibt es zum Beispiel Überlegungen den Bau in die Zukunft zu verschieben? Oder hat die Wirtschafts- und Finanzkrise keinen Einfluss auf das Projekt? Außerdem würde mich auch interessieren, ob die sehr umstrittene Begründung, die A22 würde für wirtschaftlichen Aufschwung in norddeutschen Raum sorgen, überhaupt noch tragbar, wenn allgemein eher von einem Abschwung gesprochen wird?
Mit freundlichen Grüßen
Carmen Fuseler
Sehr geehrte Frau Fuseler,
als Abgeordnete aus der Elbe-Weser-Region befürworte ich den Bau der Küstenautobahn A22 nachdrücklich. Ich halte die Autobahn, die unsere Region an das europäische Straßennetz anbindet, für einen ganz zentralen Baustein für die weitere wirtschaftliche Entwicklung und damit für die Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region. Bei der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans Ende 2009/Anfang 2010 werde ich mich deshalb gemeinsam mit vielen Kolleginnen und Kollegen aus dem Deutschen Bundestag, den Landtagen und den kommunalen Parlamenten dafür stark machen, die A 22 fest im "vordringlichen Bedarf" zu verankern.
Zum heutigen Zeitpunkt vermag niemand genau vorherzusagen, welche negativen Entwicklungen in finanzieller Hinsicht aus der Finanz- und Wirtschaftskrise entstehen - weder in den öffentlichen Haushalten, noch bei den privaten Investoren, die am Bau der A22 nach wie vor hoch interessiert sind. Fest steht für mich jedoch, dass es ein vollkommen falsches Signal wäre, bei Infrastrukturmaßnahmen zu sparen. Eine gute Infrastruktur ist die Voraussetzung für Wachstum. Spart man bei der Infrastruktur, fällt man in Krisenzeiten eher noch weiter zurück. Deshalb hat sich auch bisher am geplanten Baubeginn für den Elbtunnel Ende 2010/Anfang 2011 nichts geändert.
Mit freundlichen Grüßen nach Hamburg
Martina Krogmann