Fragen und Antworten
(...) Insofern kann ich erheblich daneben hauen. Aber meine Meinung gegenüber jeder Form des Versandhandels ist eher negativ. Wir gefährden damit zum Einen unsere Infrastruktur, weil der Versandhandel dem ortsansässigen Gewerbe immer mehr das Wasser abgräbt, zum Anderen begeben wir uns in eine gefährliche Abhängigkeit. (...)
Über Martin Timm (Leander Sukov)
Martin Timm (Leander Sukov) schreibt über sich selbst:
Ich bin seit meiner Jugend politisch aktiv. Gelebt habe ich davon eigentlich nie. Ich war Schülervertreter und während meiner Studienzeit Geschäftsführer der Vereinigten deutschen Studentenschaften. Der Bildungs- und Hochschulpolitik bin ich immer verbunden geblieben. Ich glaube nicht, dass verschulte Studiengänge ein Gewinn sind. Meine Forderungen im Hochschulbereich sind ausreichendes, elternunabhängiges Bafög für alle Studierenden, die Einführung von verfassten Studierendenschaften mit Finanzhoheit und politischem Mandat. Und diese Forderungen gelten, passend, auch für die Schulen.
Ich stamme aus keiner reichen Familie. Meine Mutter war alleinerziehend. Ich wuchs bei meinen Großeltern auf. Mein Großvater, der am Matrosenaufstand 1918 teilgenommen hatte, betreute mich und meine bettlegrige Großmutter. Ich half dabei und nach der Arbeit auch meine Mutter. Ich weiß also, was es heißt, wenn ein Mensch betreut werden muss und niemand da ist, außer der Familie. Ich kenne den Streß, den ständigen Druck.
Ich kenne auch Armut. In manchem Jahr meiner Kindheit ist meine Mutter knapp an der Armut vorbei geschrammt. Aber mehr als als uns traf Armut manche unsere Nachbarn. Einmal verschenkten wir unseren Weihnachtsbaum an eine Nachbarin, die ein kleines Kind, kein Geld für den Christbaum und Geschenke hatte. Da wo ich aufgewachsen bin, kennt man goldene Löffel nur aus dem Märchenbuch. Umso mehr ärgert es mich, wenn mir Leute erzählen, mein Engagement für Arme, für Flüchtlinge, für Pflegefälle, das wäre halt das Hobby von Leuten, die selbst nie notleidend wären. Die das erzählen sind meisten Menschen, auf die das genau zutrifft, und die nicht verstehen, weshalb man hilft und sich einsetzt, wenn sich damit kein Profit machen lässt und keine Karriere.
Ich bin Schriftsteller, Mitglied des deutschen PEN-Zentrums und im Landesvorstand des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Bayern. Ich lebe vom Schreiben, auch vom journalistischen Schreiben. Mit anderen Schriftstellern, Journalisten und Wissenschaftlern betreibe ich das Webmagazin kultur-und-politik.de.
Als 2013 sich die Todeszahlen von Flüchtlingen zu häufen begannen, habe ich mit anderen Künstlern die Petition "Schleift die Festung Europa" verfasst. André Heller war dabei und Robert Stadlober, Manfred Maurenbrecher und Dieter Süverkrupp, Jennipher Antoni und ihre Mutter Maya Carmen Antoni, Diether Dehm und mein Sohn Per Ole Heidorn, der Musiker ist und viele mehr. Ich gehöre, wenn ich meine Familiengeschichte ansehe, zur ersten Generation, die nicht geflohen oder vertrieben ist -- seit dem achtzehnten Jahrhundert. Mein Einsatz für Gefüchtete ist für mich genauso selbstverständlich, wie der Kampf gegen Armut und für eine sozialistische Demokratie.