Frage an Martin Sichert von Edgar R. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Sichert,
herzlichen Dank an Sie für die Möglichkeit, zu einem wesentlichen Thema, Fragen stellen zu können!
Meine zwei brennendsten Fragen zum Friedensbeitrag: Wie können Sie sich in Gegenwart von unserer Generation, den negativen Politikwechsel gegenüber von Russland und China erklären? Und welche gegensteuernden Maßnahmen unternimmt Ihre Partei, z. B. im Bund, um eine brandgefährliche Konfliktsituation für die nahe Zukunft abzuwenden?
Diese Fragestellung beruht natürlich unter der Berücksichtigung von einigen bekannten Stolpersteinen und Reibungspunkten innerhalb der Ost-Westbeziehungen, welche zu den bekannten Gegenargumenten führten.
Wenn man diese einmal nach Ost-West gegeneinander aufrechnet, findet man erstaunlicherweise mehr irritierende Fakten auf Seiten des Westens.
Begleitgedanken zu den Fragen an Sie:
Besonders die älteren, „kriegsnäheren“ Generationen wundern sich, warum man seit einigen Jahren einen solchen offensichtlichen Politikwechsel durch die westliche Seite vollziehen konnte.
Ist es nicht so, dass die stetig gebrauchten Argumente von unserer Seite die Friedensbewegungen haben ermüden lassen?
Ist es nicht so, dass wir aus der Geschichte diese Form von kurzsichtigen Argumenten vor vielen Kriegsausbrüchen kennen?
Ist es nicht so, dass Beziehungspflege mehr hilft, als Vorhaltungen, Aufrechnungen, Einmischungen, Druck und ständig neue Sanktionen?
Ist es nicht so, dass man zur wahren Konfliktlösung, Ehrlichkeit und Akzeptanz vorweisen muss, um gemeinsam von einem Ausgangspunkt starten zu können??
Ist es nicht so, dass alleine der Wille zum Ziel eines gemeinsamen Friedens die entscheidende Basis bietet, ohne Voreinstellungen??
Warum haben die alten warnenden Sätze, wie z. B., „nie wieder Krieg“, ihre Greifbarkeit und Wirkung verloren?
Über eine Antwort freue ich mich!
In Hochachtung
Sehr geehrter Herr Reinbold,
wir setzen uns für eine friedliche Zukunft ein, indem wir uns an keine Macht fest binden, sondern eine vernünftige Politik im Sinne von Frieden und Wohlstand verfolgen. Im Bundestag setzen wir uns zum Beispiel dafür ein Nordstream 2 zu realisieren, um nicht abhängig vom Gas aus Katar oder den USA zu sein, sondern auch mit Russland eine weitere Hsndelsoption und ein gutes Verhältnis zu haben.
Das Problem der meisten anderen Parteien ist, dass sie eine absolute Westbindung wollen und dabei übersehen, dass die Amerikaner nicht deutsche Interessen vertreten, sondern amerikanische. Wir hingegen wollen eine souveräne Außenpolitik, bei der wir unsere Interessen verfolgen und nicht die angeblichen Interessen der EU oder der Amerikaner, aber auch nicht die der Russen oder Chinesen. Wir sind auch nicht der Meinung, dass Deutschland am Hindukusch verteidigt wird oder sonstwo in der Welt. Deswegen stimmen wir gegen die Kriegseinsätze unserer Soldaten im Ausland, denn diese gefährden unsere Sicherheit und das Leben unserer Soldaten.