Frage an Martin Schwab von Klaus B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Buchner,

Haben Sie vielen Dank für Ihre Frage, die ein für die ödp ganz zentrales Politikfeld berührt. Ich darf die wesentlichen Punkte in kurzen Schlagworten darlegen:
- Wir müssen dringend den Sanierungsstau bei den Schulgebäuden abbauen. Es kann nicht sein, daß Berlin sich den Wiederaufbau des Stadtschlosses sowie den Neubau einer Landesbibliothek und einer Kunsthalle leisten will, ohne zuvor die maroden Schulgebäude instandzusetzen.
- Wir müssen Lehrer wieder verbeamten. Denn im Moment gehen die Bewerber/innen, die es sich leisten können, lieber nach Hamburg oder Brandenburg, wo sie noch verbeamtet werden. Berlin erleidet damit einen Wettbewerbsnachteil als Bildungsstandort.
- Wir müssen weg von überflüssigen Bildungsexperimenten auf dem Rücken unserer Kinder. Das sog. jahrgangsübergreifende Lernen gehört in ganz Berlin abgeschafft! Auch der "Medienkoffer", mit dem Berlins Grundschulkinder frühzeitig mit Fragen der Sexualerziehung konfrontiert werden sollen, ist pädagogischer Unfug, weil Kinder im Grundschulalter mit den dort dargebotenen Inhalten (Intimität, Homosexualität etc.) heillos überfordert sind.
- Um den Lehrermangel zu beheben, müssen Bachelor-Absolventen/innen von Lehramtsstudiengängen sofort einen garantierten Master-Studienplatz bekommen, damit sie anschließend möglichst schnell ins Referendariat eintreten und alsbald dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen können.
- Wir müssen den Umfang der Lehrverpflichtung einer Lehrkraft herabsenken. 26 Stunden Unterricht pro Woche sind zuviel und stellen eine wichtige Ursache für den Umstand dar, daß zahlreiche Lehrer/innen frühzeitig berufsunfähig werden.
- Unsere Kinder müssen bereits bei Beginn der Schullaufbahn gute Deutschkenntnisse und ein Mindestmaß an Sozialisation mitbringen. Deshalb plädiere ich für eine Kita-Pflicht.

Ausführliche Informationen können Sie unserem bildungspolitischen Programm entnehmen, das auf http://www.oedp-berlin.de abgerufen werden kann. An diesem Programm habe ich maßgeblich mitgearbeitet. Lediglich zu dem oben erwähnten "Medienkoffer" ist dort noch nicht Stellung bezogen, weil wir erst kürzlich auf dieses Projekt des Berliner Senats hingewiesen worden sind.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Schwab