Hallo Herr Kröber, Welche Lösung schlagen Sie zur Lösung des demographischen Wandels und des Rentensystems vor?
Sehr geehrte Frau W.,
Sie haben Recht. Es muss eine Lösung her. Ich glaube nicht daran, dass wir mit einem ganz großen Wurf das Rentensystem reformieren und besser machen werden. Es wird viele kleinere Schritte brauchen. Ich bin sehr glücklich, dass wir 10 Milliarden Euro Steuergeld nutzen, um die Rentenkasse zu stabilisieren. Geplant ist, das Geld am Kapitalmarkt anzulegen. Ich bin dafür, dass wir das so konservativ wie nur irgend möglich tun. Denn, ich will, dass die hart erarbeiteten 10 Steuermilliarden auch in Zukunft den Rentnerinnen und Rentnern zur Verfügung stehen.
Ich finde aber noch wichtiger, dass wir mehr Frauen Vollzeitarbeit ermöglichen. In Ostdeutschland haben wir schon sehr gute Betreuungszeiten für Kinder. Daran sollten wir für ganz Deutschland arbeiten. Wir brauchen qualifizierte Fachkräfte, die mit einem Arbeitsvertrag in der Tasche nach Deutschland kommen. Wir müssen die Betriebsrenten stärken und Tarifpartner ermutigen, hier gute Lösungen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu finden.
Der für mich wichtigste Punkt: Gute Tarifabschlüsse für die Beschäftigten. Nur, wenn die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein faires Stück vom hart erarbeiteten Kuchen bekommen, können sie vernünftig in die Rentenkasse einzahlen und so fürs Alter vorsorgen. Deshalb möchte ich, dass gerade in diesen Zeiten gute Tarifabschlüsse möglich werden. Die Arbeitskämpfe bei der Bahn, dem Windanlagenhersteller Vestas und in der Nahrungsmittelindustrie zeigen, dass wird kein einfacher Weg. Aber einer, der sich lohnen wird!
Glück auf!
Martin Kröber