Frage an Martin Hampel von André R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Guten Abend Herr Hampel,
die Piraten sprechen sich ja für eine Privatisierung der Religion aus. Ich denke zwar, dass die Trennung zwischen Kirche und Staat bei uns nicht richtig funktioniert und wir da definitiv noch stark tätig werden müssen. Nun bin ich aber auch nicht blind und sehe auch wieviele soziale Einrichtungen z.B. die beiden Kirchen unterhalten. Für mich heisst Privatisierung der Religion das austrocknen der so satt gefüllten Futtertröge, also auch weg von Kitas und Krankenhäuser, doch woher sollen all die neuen Träger kommen? Oder heisst privatisieren nur das Beenden der Kirchensteuer und der Gehaltszahlung des Staates an hohe Würdenträger?
Sehr geehrter Herr Rotte,
die "Privatisierung der Religion" bedeutet für mich in erster Linie:
- Trennung von Staat und Kirche (staatliche Einrichtungen übernehmen Aufgaben der Kirche - Kirchensteuer "eintreiben")
- es darf die Religionszugehörigkeit nicht erfasst werden
Was die Betätigung der kirchlichen Dienstleister im Feld der sozialen Marktwirtschaft angeht, bin ich der Meinung, dass sie ebenso wie jeder andere "Freie Träger" seine Dienstleistungen anbieten und bewerben darf. Wenn dadurch staatliche Aufgaben übernommen werden (nach gewonnenen Ausschreibungen) ist es eben so. Was in diesem Zusammenhang jedoch nicht sein darf, sind eigene Tarife, abgekoppelt vom TVöD. Kernaussage: Mindestlohn für ALLE.
Ich hoffe ich konnte ihre Frage entsprechend beantworten und stehe Ihnen gern erneut zur Verfügung.
Viele Grüße
Martin Hampel
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