Frage an Martin Haase von Gerd K. bezüglich Finanzen
Würde die Auflösung des Euroraumes durch Austritt oder Ausschluss einzelner Staaten nicht auch Europa spalten?
Sehr geehrter Herr Gerd Koselowski,
vielen Dank für Ihre Frage.
Von den 47 Ländern Europas gehören 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union an, davon zählen lediglich 17 zum Euro-Währungsgebiet. Die Bedeutung des Euro als Friedens- und Gemeinschaftsstifter Europas wird demnach völlig überschätzt und wie es scheint, ganz besonders in Deutschland.
Aus der ursprünglichen Idee einer Währungsunion ist längst eine Transferunion geworden, in erster Linie zu Lasten Deutschlands, Hollands, Österreichs und Finnlands. Hier ist bereits eine Spaltung innerhalb des Euro-Währungsgebiets eingetreten, die sich auf dem Weg zur scheinbar unaufhaltsamen Schuldenunion weiter verschärfen wird.
Ob die Auflösung der Euro-Zone der richtige Weg zur Lösung der Schuldenkrise ist, muss sorgfältig abgewogen und durchgerechnet werden. Denkbar ist auch, dass der Euro für zurzeit 13 Länder unverändert bleibt, aber zum Beispiel die oben genannten Länder Deutschland, Holland, Österreich und Finnland ihren eigenen stabileren Euro machen, der dann auch für Dänemark, Schweden, Polen oder Tschechien attraktiv sein könnte. Ähnlich hat 15 Jahre lang das Europäische Währungssystem EWS sehr gut funktioniert.
Es ist also eher der Euro in seiner gegenwärtig schwerkranken Verfassung, der in Europa spaltend und vergiftend wirkt. Als Alternative für Deutschland werden wir mit der Hilfe unserer Wähler verhindern, dass Europa am Euro scheitert.
Herzliche Grüße
Martin Haase