Frage an Martin Bill von Peter S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Bill,
vergangene Woche hat die Deutsche Bahn ihre neue Strategie für eine „starke Schiene“ präsentiert.
Darin heißt es unter anderem: „Der Fernverkehr wird die Zahl der Reisenden auf mehr als 260 Millionen pro Jahr verdoppeln. Ein enormer Kraftakt. Dabei helfen zusätzliche Direktverbindungen und Frequenzen. Für über 30 Großstädte gilt dann: Im 30-Minuten-Takt zwischen Deutschlands Metropolen.“
Bezogen auf die geplante Verlegung des Fern- und Regionalbahnhofs Altona an die heutige S-Bahnstation Diebsteich wurden in jüngster Zeit wieder Zweifel laut, ob der neue Bahnhof groß genug wäre, um eine wachsende Zahl von Reisenden und Zügen zu bewältigen. Ich verweise dazu auf einen Artikel in der ZEIT vom 11. Juni unter dem Titel „Ist dieser neue Bahnhof zu klein geplant?“
https://www.zeit.de/2019/23/fernbahnhof-altona-projektplanung-verlegung-diebsteich
Der neue Bahnhof am Diebsteich soll ja nicht nur den Verkehr aufnehmen, der bisher vom und zum Bahnhof Altona auf insgesamt acht Gleisen abgewickelt wird, sondern auch die Züge in und aus Richtung Norden, die bisher auf zwei Gleisen an Altona vorbei und direkt von und zum Dammtor-Bahnhof fahren.
Am Diebsteich soll es für all diese Züge lediglich sechs Gleise geben. Das klingt für mich schon ein bisschen wie die Quadratur des Kreises, mehr Züge mit weniger Gleisen. Und jetzt zusätzlich auch noch der 30-Minuten-Takt!
Meine Fragen: Hat sich der Verkehrsausschuss bereits mit dem geplanten 30-Minuten-Takt beschäftigt? Wissen Sie, ob der geplante Bahnhof am Diebsteich auf einen 30-Minuten-Takt ausgelegt ist? Würden Sie das Verlegungsprojekt weiter unterstützen, falls sich herausstellen sollte, dass ein 30-Minuten-Takt dort nicht möglich wäre?
Danke im Voraus für Ihre Antwort und
mit freundlichen Grüßen
Peter Schönberger
Sehr geehrter Herr S.,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage zum Bahnhof Diebsteich. Die Entscheidung, den Fernbahnhof Altona nach Diebsteich zu verlagern liegt allein im Verantwortungsbereich der Deutschen Bahn AG. Begründet wurde diese Maßnahme bisher immer mit dem Argument der so besser umzusetzenden betrieblichen Abläufe. Kopfbahnhöfe sind für den Betriebsablauf wohl kompliziert und zeitaufwendiger als Durchgangsbahnhöfe.
Wie Sie vermutlich der Presse entnommen haben finden derzeit unter der Moderation des Finanzsenators Faktenchecks mit der Initiative gegen die Verlagerung und der Deutschen Bahn AG statt. Zuvor hatte ein Gericht im August des letzten Jahres einen Baustopp gegen das Projekt verhängt. Auf den Ausgang dieses Faktenchecks bin ich selbst auch sehr gespannt.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Bill