Frage an Martin Bill von Frauke Lautenschläger L. bezüglich Verkehr
Betr. FAHRRADSPUR RUGENFELD IN OSDORF
Sehr geehrter Bill,
Wie kann es sein, dass dieses Projekt
Von den Grünen mitgetragen wird. Es ist völlig unnötig , kostenaufwendig, gegen jede Vernunft, und gegen den Willen der Anwohner und Bezirksversammlung. Wenn man überlegt, dass das Projekt für nur sehr wenige Radfahrer gemacht wird , ist das ein Hohn der Ungerechtigkeit. Man bedenke wieviel Geld für die Flüchtlingshilfee in den nächsten Jahren gebraucht wird, und für viele andere Dinge z. B. Naturschutz,was früher immer Priorität hatte, und für dieses Projekt völlig ausseracht gelassen wird. Es werden 11 Bäume gefällt für einige wenige Radfahrer,welche diese Route wählen.. Kann man diesen Wahnsinn nicht unterbinden?
Falls es bei diesem Beschluss bleibt, werde ich zum Protestwähler und sicher werden sich viele, viele Menschen anschließen . Irgendwie ist die Demokratie ins Abseits gerutscht und man fragt sich , ob die Abgeordneten nicht mehr die Stimme der Wähler respektieren.
Ich bitte um baldige Antwort.
Mit freundlichem Gruß
Frauke L.
Sehr geehrte Frau L.,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Wie Sie wissen möchte der Senat Hamburg zur Fahrradstadt ausbauen. Zielsetzung ist es, dass der Radverkehrsanteil bis in die 20er Jahre auf 25 Prozent steigen soll. Dafür ist es notwendig, die Radverkehrsinfrastruktur deutlich zu verbessern. Der Senat hat sich zum Ziel gesetzt, jährlich 50 km Radverkehrsanlagen neu zu bauen oder zu sanieren sowie die 14 Velorouten mit einer Gesamtlänge von 280 km bis 2020 komplett fertigzustellen.
Zum Rugenfeld selbst: Die Maßnahme ist notwendig, um die Fahrbahnoberfläche zu sanieren. Bei solchen Maßnahmen wird dann aber zwischenzeitlich auch aus Effizienzgründen immer geprüft, ob der Fahrbahnquerschnitt noch zeitgemäß ist, dem aktuellen Regelwerk entspricht und ausreichend Platz für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer garantiert.
Die ursprünglichen Pläne der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) wurden nach der Kritik aus dem Bezirk Altona angepasst. Die jetzige Kompromisslösung sieht vor, dass statt zwei Fahrspuren für den Kfz-Verkehr nur eine zu Gunsten des Radverkehrs zurückgebaut werden soll. Auf der Nordseite soll ein Radweg verbleiben, auf der Südseite soll der bisherige Radweg durch einen Radfahrstreifen ersetzt werden. Mit dieser vorgeschlagenen Variante möchte die Verkehrsbehörde Ängsten entgegentreten, der Verkehrsfluss könnte unter einem Rückbau auf 2 Fahrspuren leiden. Die von der BWVI erstellten bzw. in Auftrag gegebenen Verkehrsrechenmodelle haben allerdings ergeben, dass die Verkehrsmengen auch mit nur zwei Fahrspuren bewältigt werden können. Aus verkehrlicher Sicht wäre also der Rückbau auf 2 Fahrspuren möglich. Die nun vorgelegte Variante ist ein Kompromiss, der versucht, die vorgetragenen Standpunkte aus dem Bezirk mitaufzunehmen und gleichzeitig eine Verbesserung für den Radverkehr zu erzielen.
Unabhängig von diesem konkreten Fall ist unsere Grüne Haltung, dass die Radverkehrsinfrastruktur in Hamburg deutlich verbessert werden muss. Insbesondere dann, wenn es uns gelingen soll Menschen zu motivieren, vom eigenen Pkw auf ein Fahrrad umzusteigen. Dafür müssen die Wegeverbindungen attraktiv sein und ausreichend Fahrradabstellplätze vorhanden sein.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Bill