Frage an Martin Bill von Wolf M. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Bill,
Ich bin vor einiger Zeit aus Nordrhein-Westfalen nach Hamburg gezogen und kenne fast alle größeren Städte Deutschlands. Ich stelle fest, dass nirgendwo die Radfahrer so aggressiv auf Fußwegen unterwegs sind wie in HH. Durch die einseitige Fahrradpolitik der Grünen glauben die Radfahrer, die zu bevorzugenden Gutmenschen zu sein.
Wie wollen die Grünen die Aggressivität der hamburger Radfahrer gegenüber den Fußgängern trotz vorhandener Radwege bekämpfen?
Guten Tag Herr M.,
ich glaube nicht, dass die Grüne Radverkehrspolitik dazu führt, dass Radfahrer glauben, sie dürften als "Gutmenschen" alles. Da überschätzen Sie vielleicht auch die Wirkung Grüner Arbeit; immerhin sind wir in Hamburg die letzten vier Jahre in der Opposition gewesen.
Ich denke vielmehr, dass die Anordnung der Radwege zu den Konflikten zwischen Rad Fahrenden und zu Fuß Gehenden führt. Die sogenannten Hochboard-Radwege, also die Fahrradwege auf Niveau des Fußweges direkt neben dem Fußweg führen dazu, dass sich Radler und Fußgänger immer in die Quere kommen. Die GRÜNEN setzen sich daher schon lange dafür ein, dass die Radverkehrsanlagen als Radfahrstreifen auf Niveau der Fahrbahn angelegt werden. Das ist für die Radler sicherer, da sie in Sicht der Autofahrer unterwegs sind und auch für die Fußgänger ist es sicherer, da diese keine Angst haben müssen, von schnellen Radfahrern angefahren zu werden. Das wird jetzt auch an immer mehr Stellen in Hamburg so gebaut, was auch ein Erfolg kontinuierlicher Grüner Politik ist. Oft führt das auch dazu, dass die Fußwege breiter werden, weil Teile des alten Radweges dazu kommen. Das finde ich immer einen sehr guten zusätzlichen Effekt, den ich sehr begrüße.
Mit freundlichen Grüßen
martin bill