Frage an Martin Bill von Janin A. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Bill,
da Sie Mitglied des Umweltausschusses sind (und Abgeordneter der Grünen) ist meine Frage vielleicht bei Ihnen richtig: Mir fallen in letzter Zeit vermehrt verletzte Enten und Wasserhühner rund um die Alster auf; viele von Ihnen haben die Flügel gebrochen oder ausgerenkt, viele haben gebrochene oder abgequetschte Füße oder Beine. Wenn man sie zum Tierschutzverein bringt oder abholen lässt, kann man sie oft nur noch einschläfern. Nun beobachte ich ebenfalls vermehrt, dass gerade in den "Ballungszentren" der Wasservögel, etwa bei der großen Grillwiese am Schwanenwik oder an der Kennedybrücke/Ecke Ostalster Angler sitzen. Wie sich eine Stockente mit dem Flügel in der Angelschnur verfangen hat, habe ich bereits gesehen. Bei einem Blässhuhn war am -mittlerweile abgestorbenen- Bein erkennbar, dass sich dort mal eine Schnur verwickelt haben muss und scheinbar den Blutkreislauf abgedrückt hatte.
Weiter hat in Hamburg wohl jeder Zweite einen Hund, gefühlt nicht mal jeder Dritte leint diese beim Spaziergang an; die Hunde laufen ständig zum Ufer oder (je nach Rasse) sogar ins Wasser; dabei ist gerade Brutzeit und die Wasservögel in den ufernahen Bereichen bzw. die Vögel mit Jungtieren brechen regelmäßig in Panik aus.
Nun endlich meine Frage(n):
1. werden die Angler -zumindest manchmal- auf Angelscheine kontrolliert? Und auch wenn die Alster grundsätzlich zum Angeln frei ist: gibt es keine Möglichkeit, die Wasservögel vor Ihnen zu schützen (zB Verbotszonen)?
2. wird das Anleinen von Hunden in Hamburg nicht kontrolliert? Ich habe noch nie Polizei oder Ordnungsamt an der Alster gesehen, die Hundehalter auf eine Anleinpflicht, die doch auf allen Alsterpark-Schildern (außer den Auslaufzonen)ausgewiesen ist, aufmerksam gemacht, geschweige denn ein Ordnungs- bzw. Bußgeld verlangt hätten.
Ich möchte nicht spießig wirken, aber mir tut der Anblick der verletzten Enten und Hühner furchtbar leid.
Danke und viele Grüße
Sehr geehrte Frau Abeling,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Es freut mich, dass Ihnen als Hamburger Bürgerin das Wohlergehen unserer Tiere ein Anliegen ist.
Meinem Wissen nach hat sich der Senat mit dem Thema Vogelschutz an der Alster aktuell nicht beschäftigt. Die mag auch daran liegen, dass hierfür die Ordnungsdienste des Bezirkes zuständig waren.
Nichtsdestotrotz haben Sie mich mit Ihrer Anfrage auf ein interessante Thema gestoßen. Ihre Fragen habe ich deshalb in einer Anfrage an den Senat formuliert. Die Antwort hierzu erwarte ich in der kommenden Woche.
Ich hoffe Ihnen dann Antworten geben zu können, wie die Situation für die Wasservögel verbessert werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Bill
Liebe Frau Abeling,
die Antwort des Senats auf meine Nachfrage zum Vogelschutz an der Alster liegt nun vor.
Leider ist die Antwort des Senats in Bezug auf die Möglichkeiten, wie man die Wasservögel an der Alster besser schätzen kann, nicht sehr ergiebig. Die Einrichtung von Schutzzonen an geeigneter Stelle sehe ich als eine Möglichkeit, bin mit meinen Überlegungen dazu jedoch noch nicht am Ende.
Sollten Sie Ideen haben, freue ich mich über Ihre Vorschläge.
Mit besten Grüßen
Martin Bill
Liebe Frau Abeling,
das Informationsblatt „Angelschnurverletzungen bei Wasservögeln in Hamburg 2013“ erreichte mein Abgeordnetenbüro. Vielleicht enthält es auch für Sie interessante Hinweise. In jedem Fall sind einige Ansprechpartner genannt, mit denen Sie sich in Verbindung setzen können!
Beste Grüße
Martin Bill