Frage an Marlene Löhr von Paul M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Betrifft: Veggie-Day
Sehr geehrte Frau Löhr,
Jede Kantine bietet doch vegetarische Gerichte an, und das sogar täglich. Warum also will Ihre Partei die freie Entscheidung jeden Bürgers, wann und wie oft er sich ausschließlich vegetarisch ernähren will, nicht akzeptieren? Halten Sie bzw. Ihre Partei die Wähler für dermaßen unselbständig?
Sehr geehrter Herr Muell,
vielen Dank für ihre Anfrage. Bei dem Veggie-Day-Vorschlag der Grünen geht es darum, auf den hohen Fleischkonsum in Deutschland hinzuweisen und erfahrbar zu machen, dass auch eine Mahlzeit in der Woche gut ohne Fleisch zubereitet werden kann. Es geht nicht darum vegetarische Ernährung zu verordnen und niemand würde kontollieren, ob sie am Veggie-Day morgens ein Salamibrötchen und Abends ein Schnitzel essen. Und wenn Sie Mittag dann zusätzlich statt der vegetarischen Angebote doch lieber die Wurstbude um die Ecke bevorzugen, ist auch das kein Verbrechen.
Mich wundert an dieser Debatte, dass das Fleisch an sich so zentral im Mittelpunkt steht. Wenn die Kantine Mittags Spaghetti Bolognese anbietet, dann würde niemand auf die Idee kommen sich beim Kantinenchef zu beschweren, dass es kein Steak gibt. Wenn aber statt der Spaghette Bolognese ein vegetarischer Nudelauflauf angeboten würde, scheint das für mache Menschen unerträglich zu sein.
Der Veggie-Day ist gedacht als ein Zeichen gegen Massentierhaltung, übermäßigen Fleischkonsum und gute Ernährung. Alle sind eingeladen mitzumachen aber niemand wird dazu verpflichtet.
Mit freundlichen Grüßen,
Marlene Löhr