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Markus Söder
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Frage von Mathias K. •

Frage an Markus Söder von Mathias K. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Dr. Söder,

trotz der kürzlich beschlossenen Rentenreform blicke ich (Jahrgang 1977) mit Sorge in meine kommende Alters-Lebensphase.
Unabhängig davon, dass für meine Generation aktuell keine vernünftige Erwerbsminderungsrentenansprüche mehr bestehen, da die mit Sozialhilfeniveau gleichzusetzen sind, selbst wenn ich bis zur Beitragsbemessungsgrenze verdiene, so ist es dann, wenn ich das Glück habe nicht zu den 20% zu gehören die Erwerbsunfähig werden, mit 67 so, dass ich wohl mal mit 35% gesetzlicher Rente von meinem Einkommen rechnen kann, berücksichtige ich dann noch die inflationsbereinigte Kaufkraft, so komme ich, trotz überdurchschnittlichen Einkommen auf ein Rentenniveau, welches dem Einkommensniveau eines Sozialhilfeempfängers entspricht.
Nun habe ich,brav, wie seit Jahren politisch propagiert, seit ich arbeite, privat vorgesorgt und zahle seit 20 Jahren ca. 450 Euro monatlich in eine private Vorsorge. Nur darf ich diese dann im Alter, wie meine gesetzliche Rente auch, besteuern und Sozialversicherungsbeiträge abführen und werde trotzdem dann "nur" und 60% kaufkraftbereinigt meines letzten Einkommens zur Verfügung haben, da die gesetzliche Rente nur noch inflationsbereinigt ca. 35% vom letzten Einkommensniveau betragen wird.
Ist ein Rentensystem sozialverträglich und zukunftsfähig, bei welchem eigentlich jeder Angestellte zusätzlich 30 bis 40% seines verfügbaren Einkommens privat zurücklegen müsste um im Alter mal annähernd die selbe Kaufkraft zur Verfügung zu haben ?
Ist es politisch zu verantworten, dass der überwiegende Teil meiner Generation, selbst wenn er heute 10 bis 20% seines verfügbaren Einkommens zusätzlich für private Vorsorge zurücklegen würde und könnte, trotzdem in Altersarmut enden wird ?!
Wann wird hier, endlich, die politische Verantwortung übernommen und diese Problematik durch eine grundsätzliche Reform der Rente gelöst, bei dem z.B. sämtliche Einkunftsarten für die Sozialsysteme herangezogen werden ?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Kirndoerfer,

unser leistungs- und generationengerechtes Rentensystem aufrechtzuerhalten und zukunftsfähig zu gestalten, stellt in der Tat eine große Herausforderung dar.

Die Rentenreformen der vergangenen Jahre haben nicht nur die Finanzsituation der Gesetzlichen Rentenversicherung deutlich stabilisiert, sondern auch die Lasten der demografischen Entwicklung fair auf die Schultern von Jung und Alt verteilt. Die Nachhaltigkeitsrücklage (von fast 34 Mrd. EUR) und die Beitragssatzentwicklung der letzten Jahre (bis 2011: 19,9 %; 2012: 19,6 %; seit 2013: 18,9 %) belegen die gute Verfassung der Rentenkasse. Die Rente mit 67 macht die Rentenversicherung auch auf längere Sicht demografiefester. Zudem hat die Riester-Rentenreform die betriebliche und die private Altersvorsorge als zweite und dritte Säule der Altersvorsorge gestärkt und zugleich bis 2020 bzw. 2030 angemessene Ober- bzw. Untergrenzen für die Entwicklung von Beitragssatz (nicht über 20 % bzw. 22 %) und Rentenniveau (nicht unter 46 % bzw. 43 %) abgesteckt.

Aktuell richtet die Bundesregierung ein besonderes Augenmerk auf die Leistungsgerechtigkeit der Rentenversicherung. Wer viel leistet in Beruf und Familie, soll später auch eine angemessen hohe Rente erhalten. So sind zum Beispiel auch erhebliche Verbesserungen für Erwerbsgeminderte vorgesehen.

Angesichts des demografischen Wandels muss die Finanzierung der Rentenversicherung immer wieder neu und generationengerecht ausbalanciert werden. Die Politik stellt sich dieser Herausforderung.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Markus Söder, MdL

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